1989 Friedliche Revolution
Montagsdemonstration in Leipzig am 23.10.1989 auf dem Ring.
© Bundesbildstelle
Nach dem Fall der Mauer
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Immer mehr Menschen gehen unter der Losung "Wir sind das Volk" auf die Straße. In immer größer werdenden Demonstrationen fordern sie Demokratie und freie Wahlen. Dabei spielen die Leipziger Montagsgebete eine Vorreiterolle: Unter dem schützenden Dach der Kirche demonstrieren Tausende von Menschen im Oktober 1989 für eine Erneuerung der DDR.
Trotz genauer Informationen über alle oppositionelle Aktivitäten ergreift das Politbüro der SED keine wirksamen Gegenmaßnahmen. Am 18. Oktober tritt Erich Honecker zurück, Egon Krenz wird Staatsratsvorsitzender. Doch die Demonstrationen halten an.
Am 9. November 1989 fällt unter dem Druck der Bevölkerung die Mauer in Berlin. Szenen der gegenseitigen Verbrüderung beherrschen die Medien.
Die Ereignisse überschlagen sich: Am 13. November wird Hans Modrow zum neuen Ministerpräsidenten der DDR gewählt. Mit seiner "Regierung der nationalen Verantwortung" geht Modrow eine enge Zusammenarbeit mit den Vertretern der Volkskammer und der oppositionellen Gruppen ein. Ein wichtiges Forum bildet dabei der sogenannte Runde Tisch.
Unterdessen unternimmt Bundeskanzler Kohl einen Vorschlag zur Überwindung der Teilung Deutschlands. Als Antwort auf Modrows Angebot einer möglichen Vertragsgemeinschaft mit der Bundesrepublik unterbreitet Kohl noch im November ein Zehn-Punkte-Programm. Doch an welche Adresse?
Noch ist keine DDR-Regierung geschaffen, die demokratisch legitimiert, mit der Bundesrepublik über eine Wiedervereinigung verhandeln könnte. Erst am 18. März 1990 ändert sich dieser Zustand mit den ersten und zugleich letzten freien Wahlen einer DDR-Volkskammer.