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Durch die Sitzungswoche

Von Ausschuss zu Ausschuss: Halle des Paul-Löbe-Hauses.
Von Ausschuss zu Ausschuss: Halle des Paul-Löbe-Hauses.
© DBT/studio kohlmeier


Ursula Heinen im Gespräch mit der Fraktionskollegin Julia Klöckner.
Ursula Heinen im Gespräch mit der Fraktionskollegin Julia Klöckner.
© DBT/studio kohlmeier


Ursula Heinen (CDU/CSU).
Ursula Heinen (CDU/CSU).
© DBT/studio kohlmeier


Volles Programm im Parlament

MITTWOCH

Die CDU/CSU-Abgeordnete Ursula Heinen muss an jedem Mittwoch einer Sitzungswoche damit leben, dass man nicht alles haben kann. Sie ist ordentliches Mitglied in zwei Ausschüssen, dem für die Angelegenheiten der Europäischen Union und dem für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ELV). Zwei von insgesamt 22 ständigen Ausschüssen des Bundestages sind das. Meist tagen beide zur gleichen Zeit. Heute beginnt der eine 10.15 Uhr und der andere eine viertel Stunde später. Keine Chance, in beiden die ganze Zeit anwesend zu sein.

Aber wenn Ursula Heinen es klug angeht, kann sie in beiden Ausschüssen bei den wichtigen Tagesordnungspunkten dabei sein, und sie kann die Aufgabe als Berichterstatterin ihrer Fraktion für bestimmte Tagesordnungspunkte wahrnehmen. Dafür braucht sie einen Plan, muss darauf bauen, dass es keine großen Verzögerungen gibt, und gut zu Fuß sein muss sie auch.

Im Europaausschuss werden die Abgeordneten zuerst durch die Bundesregierung zu drei wichtigen Themen unterrichtet. Ursula Heinen bleibt eine gute halbe Stunde, bevor sie in den zweiten Ausschuss wechselt. Der Weg wird genutzt für ein Telefonat. Ursula Heinen ist am frühen Morgen von Köln nach Berlin geflogen. Wichtige Termine im Wahlkreis. Man sieht es ihr zwar nicht an, aber sie gibt zu, dass so frühes Aufstehen nicht zu ihren Vorlieben gehört.

Als Ursula Heinen zum ersten Mal an diesem Tag in den Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz kommt, wird gerade ein leidenschaftliches Plädoyer für den Schutz des Bodens gehalten. Die Tagesordnung umfasst 15 Punkte, meist kommen bei Ausschusssitzungen noch aktuelle Anträge dazu, manchmal wird etwas von der Tagesordnung genommen. Man wird heute unter anderem über ein Walfangmoratorium reden, über Passivrauchen, Strom aus erneuerbaren Energien, Kosten für Handygespräche. Ursula Heinen ist gut vorbereitet auf die Beratungen der Ausschüsse. Hier wird ein ganz wesentlicher Teil der Parlamentsarbeit geleistet. Was die Abgeordnete im Vorfeld nicht ausreichend lesen und studieren kann, bereiten ihre Büromitarbeiter auf und vor. Für die Tagesordnungspunkte, zu denen sie Bericht erstatten muss namens ihrer Fraktion, liegen „Sprechzettel” in ihrer Mappe. Man muss sich kurz halten und nachvollziehbar darstellen, wofür die eigene Fraktion aus welchen Gründen plädiert.

Um halb eins ist voraussichtlich Abstimmungszeit im Europaausschuss. Auch hier geht es heute irgendwann um den Schutz des Bodens, das ist, wie so vieles, ein grenzübergreifendes Thema. Und hier ist Ursula Heinen dann ebenfalls die Berichterstatterin ihrer Fraktion.

Die Abgeordnete Heinen bestätigt, dass man nach einem Mittwoch im Bundestag immer weiß, was man getan hat: Im Wortsinn, weil Ausschussarbeit konkret ist und ergebnisreich. Im übertragenen Sinn, weil sie anstrengend ist.

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Text: Kathrin Gerlof
Erschienen am 18. Juni 2007


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