Spätestens seit der industriellen Revolution scheint die Menschheit bestrebt, dem Weltklima ordentlich einzuheizen. Nur mühsam setzte sich die Erkenntnis durch, dass auch die Innenraumtemperatur global ruhig unter dem Wert von Hitzewellen liegen könnte. Im Stundentakt werden nun kluge Ratschläge emittiert, um den CO2-Ausstoß zu senken. Und nicht immer ist es in der hitzigen Debatte einfach, die heiße Luft von effizienten Konzepten zu trennen. Politiker sind also gut beraten, grundlegende Fakten zu sammeln.
Hierfür hat sich die Möglichkeit Kleiner und Großen Anfragen von Abgeordneten an die Regierung sehr bewährt. Aktuell gibt es eine Kleine Anfrage der Linksfraktion zum Fuhrpark der Bundeswehr (Drucksache 16/4507 ). Die Linke will wissen, ob der die geltenden Abgasnormen einhalte und ob es spezielle Richtlinien etwa für Panzer gebe. Nun sind alle auf die Antwort gespannt. Nur der fraktionslose Abgeordnete Gert Winkelmeier wollte nicht warten und lehnte schon mal die Entsendung von Tornado-Aufklärern nach Afghanistan ab, unter anderem wegen deren gewaltigem C02-Ausstoß.
Auch die Redaktion will einen Beitrag leisten und regt Grenzwerte für bestimmte Anfragen an. Allein im vergangenen Jahr gab es davon 887 - auf Papier gedruckt und an alle 614 Abgeordneten verteilt. Hochgerechnet auf eine Legislaturperiode sind das 2.178.472 DIN-A4-Blätter. Berücksichtigt man die Seitenzahl der meisten Anfragen, steigt der benötigte Energieaufwand ins Gigantische. Ganz oben auf der Liste stand übrigens die Linksfraktion mit 444 Anfragen.
Um die Opposition aber nicht in ihren parlamentarischen Kontrollmöglichkeiten gegenüber der Regierung einzuschränken, ließe sich ja für Anfragen -ähnlich wie bei CO2-Emissionen - ein Zertifikate-Handel einführen. Der soll ja angeblich auch zur Rettung des Weltklimas beitragen.