Es sind ihrer viele: Urteile, Vorurteile und nachträgliche Besserwissereien. Für Richard Schröder sind es einfach nur "die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit". Und die will er widerlegen. Was ihm in den meisten Fällen auch gut gelingt, auch wenn er hier und da tief in die rhetorische Trickkiste greifen muss. Dass in so manchem Irrtum auch ein Körnchen Wahrheit liegt, weiß er. Und so gelingt es ihm auch nicht immer, jeden Irrtum zu widerlegen, aber er setzt ihn in die richtigen Relationen. 32 Irrtümer über die DDR, den Vereinigungsprozess und das vereinigte Deutschland hat sich Schröder zur Brust genommen: Angefangen bei "Die DDR hat als antifaschistischer Staat mit den schlechten Traditionen der deutschen Geschichte radikal gebrochen" über "Der Westen hat den Osten kolonisiert" bis hin zu "Der 3. Oktober ist als Nationalfeiertag ungeeignet".
Prinzipiell schreibt Schröder den Nörglern an der deutschen Einheit ins Stammbuch, dass in den Jahren 1990/91 meist schlicht und ergreifend keine Alternativen zur Verfügung standen. Und: Ein Blick in die ehemaligen sozialistischen Bruderländer der DDR zeige, dass der Übergang zur Marktwirtschaft auch wesentlich holpriger verlaufen könne als im Osten Deutschlands.