Auf Gehör darf hoffen, wer nicht nur über Treibhauseffekt, steigende Meeresspiegel und Naturkatastrophen jammert, sondern Auswege aus der Umweltkrise aufzuzeigen versucht. Harvard-Forscher Lester R. Brown, Ex-Präsident des "Worldwatch-Institute" und ein Altmeister der Ökobewegung, präsentiert eine ganze Reihe solcher Vorschläge im Sinne eines "Plan B" nach dem Scheitern von "Plan A", des in die Katastrophe führenden traditionellen Wirtschaftens.
Maßnahmen wie etwa die Aufforstung abgeholzter Wälder, die Ausweisung von Meeresreservaten zwecks Wiederbelebung von Fischbeständen, die Bepflanzung von Viehweiden oder die Renaturierung erosionsgefährdeter Böden würden nach Browns Berechnungen weltweit jährlich 93 Milliarden Dollar kosten. Hinzu kämen jährlich 68 Milliarden Dollar für Programm zur Bildung, Gesundheitsfürsorge und Familienplanung, Letzteres zur Verhinderung einer Übervölkerung der Erde. Macht insgesamt 161 Milliarden - nicht mehr als ein Sechstel der globalen Militärausgaben, so Brown. Energie aus Wind und Sonne, Hybridmotoren für Autos, Ökosteuern zwecks Belastung umweltschädlichen Verhaltens: Der Autor listet viele Ideen auf, die sich indes nicht gerade als neu erweisen. Spannend ist eine andere Frage: Wer setzt Plan B in die Tat um?