Er galt als einer der ganzen Großen der Zunft: Ende Januar dieses Jahres verstarb der im Alter von 74 Jahren der polnische Journalist und Autor Ryszard Kapuscinski. Zeitgleich erscheinen im Eichborn Verlag, seine "Notizen eines Weltbürgers" - eine Sammlung von Tagebucheinträgen, notierten Episoden, Beobachtungen und Reflexionen. Sie gewähren einen eher unüblichen Einblick in die Gedanken eines Mannes, der sich selbst als "Übersetzer der Welt" verstand.
Seine journalistische Laufbahn begann Kapuscinski bereits in den frühen 50er-Jahren und sie sollte ihn als Korrespondent durch die Länder Lateinamerikas und Afrikas, nach China und nach Indien führen. In Deutschland wurde er unter anderem mit der literarischen Reportage "König der Könige" bekannt, einem Porträt des einstigen Kaisers von Äthiopien, Haile Selassie. Er wurde zum meistübersetzten polnischen Autor.
Die "Notizen eines Weltbürgers" lesen sich wegen ihres fragmentarischen Charakters nicht so flüssig wie eine seine glänzenden Reportagen. Es ist wohl doch eher ein Buch für eingefleischte Kapuscinski-Fans.
Notizen eines Weltbürgers.
Eichborn Verlag, Berlin 2007; 296 S., 19,90 ¤