In 34 Beiträgen bahnen sich die Autoren ihren Weg durch die Welt des Glaubens und auch des Unglaubens. Die "Spiegel"-Redakteure Karen Andresen und Stephan Burgdorff haben einen Samelband herausgegeben, der einen guten Überblick über die großen und kleinen Religionen dieser Welt verschafft, über ihr Zusammenleben und ihre Konflikte, sowie ihren Einfluss auf Politik und Gesellschaft. Im Zentrum steht die Frage, wie es zur Wiedererweckung des Religiösen kommen konnte, nachdem man dem Glauben, zumindest in Europa, bereits das Totenglöckchen läuten wollte. Verwundert reiben sich da Autoren die Augen, wenn hunderttausende Jugendliche gemeinsam mit Papst Benedikt XVI. beten, der einst als "Panzerkardinal" abgestempelt wurde.
Die Darstellungsformen reichen von der Reportage über Analysen und Essays bis hin zu Interviews und Streitgespräch. Ein gelunger Mix. Allzu Tiefschürfendes darf jedoch nicht erwartet werden. Dies ist keine religionswissenschaftliche Publikation für ein Oberseminar, sondern eine journalistische Publikation auf der Suche nach den aktuellen Trends. Hilfreich für den in religiösen Fragen ungebildeten Leser sind die kurzen Dossiers über die Weltreligionen und ein Glossar zu theologischen Begriffen.
Karen Andresen / Stephan Burgdorff (Hg.):
Weltmacht Religion.
Deutsche Verlags-Anstalt, München 2007; 288 S., 19,95 ¤