Friedensstiftung in enger Zusammenarbeit mit der Nato: Auf dem Balkan hat die Europäische Union mit der "Operation Althea" 2004 das Kommando übernommen. In Kooperation mit der Atlantischen Allianz sollen die Soldaten in Bosnien und Herzegowina garantieren, dass die Friedensvereinbarungen eingehalten und Kriegsverbrecher gefunden werden.
Die EU handelt im Auftrag der Vereinten Nationen. Rund 6.200 Soldaten aus den EU-Staaten und zahlreichen anderen Ländern stehen unter dem Kommando der EU-Militärstäbe. Nach den "Berlin plus" genannten Vereinbarungen mit der Atlantischen Allianz können die EU-Streitkräfte auf die technische und militärischen Hilfe der NATO zurückgreifen: NATO-Stäbe sind in Planung und Organisation eingebunden. Die NATO stellt zum Beispiel Transportmittel und ihr Kommunikationsnetz zur Verfügung. "Althea" zeigt die enge Verzahnung von militärischen und zivilen Mitteln, ein Markenzeichen europäischer Sicherheitspolitik. So unterstützt die EU in Bosnien-Herzegowina die örtliche Polizei mit Beratung, Ausbildung und technischer Hilfe. Auch im Kosovo beraten EU-Experten die Verwaltung beim Aufbau eigener Strukturen und des Justizsystems. Die zivile Sicherheitspolitik macht Schule: Erst vor wenigen Tagen beschlossen die EU-Außenminister, in Afghanistan ihr Engagement beim Aufbau der Polizei deutlich zu verstärken.