Blickpunkt
September 03/1998
Deutsche Soldaten in Bosnien besucht(aw) Über die Leistungen und Einsatzbedingungen der deutschen Soldaten in Bosnien und Herzegowina hat sich unter Leitung des Abgeordneten Robert Antretter (SPD) eine mehrköpfige Delegation des Bundestages in der Versammlung der Westeuropäischen Union (WEU) am 6. und 7. August vor Ort informiert. In dem bei Sarajewo gelegenen Feldlager Rajlovac sind rund 2.000 der insgesamt 2.400 Bundeswehrsoldaten stationiert, die den Beitrag Deutschlands zur SFOR-Truppe im früheren Jugoslawien bilden.Die besondere Aufmerksamkeit der Abgeordneten galt dabei dem verstärkten deutschen Engagement auf dem Gebiet der zivil-militärischen Zusammenarbeit (CIMIC). Inzwischen sind Angaben der Delegation zufolge rund 100 deutsche Soldaten damit beschäftigt, in den 109 bosnischen Kreisen die Bereitschaft der Bevölkerung zur Aufnahme von Flüchtlingen, die Wohnungslage, die wirtschaftliche Situation und die Infrastruktur zu untersuchen. Weitere Aufgabe der Gruppe ist es, den Wiederaufbau zerstörter Wohngebäude sowie der notwendigsten Infrastruktur wie Krankenstationen, Schulen, Verkehrs- und Fernmeldebedingungen zu unterstützen. Die Delegation hatte Gelegenheit, zwei der sechs derzeit von der CIMIC-Gruppe betreuten Großprojekte mit einem Gesamtvolumen von 890 zu restaurierenden Wohneinheiten zu besichtigen. Die Abgeordneten konnten sich, unter anderem in einem besonders verwüsteten Vorort von Sarajewo, von der effektiven und schnellen Wiederaufbautätigkeit überzeugen. Diese wird unter der sachkundigen Leitung von Soldaten - oftmals mit Fachwissen aus ihren zivilen Berufen - und durch örtliche Handwerker geleistet und mit Mitteln der Europäischen Union unterstützt. |
Quelle:
http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9803/9803053d