Die Düsseldorfer Schülerin Nele Achten, Jahrgang 1987, nahm an der der Internationalen Jugendbegegnung anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus teil.
Das Parlament:
Wie denken Sie über Gedenkstätten?
Nele Achten: Ich persönlich halte es für sehr wichtig, dass es sie gibt. Aber es sollten nicht noch mehr gebaut werden. Bei uns in Düsseldorf gibt es ein Denkmal, dass ich nicht schön finde. Es ist doch besser, wenige, aber dafür gut gemachte Gedenkstätten zu haben. Das spricht sicherlich auch die Öffentlichkeit mehr an.
Das Parlament:
Woher stammt Ihr Interesse an der Gedenkstättenarbeit?
Nele Achten: Ein Austauschjahr in Chile und später meine Arbeit bei einer gemeinnützigen Organisation haben mich motiviert, mich mit dem Thema zu befassen. Seitdem schalte ich mich auch entschiedener ein, wenn ich Diskriminierung gegen andere oder Ausländerfeindlichkeit erlebe.
Das Parlament:
Wie kann man Erinnerung am besten vermitteln?
Nele Achten: Ich finde es zum Beispiel nicht sinnvoll, ständig Bilder mit Leichenbergen und Gaskammern vor Augen gehalten zu bekommen, wie es von den Medien teilweise gemacht wird. Dass man solche grauenvollen Bilder einmal im Leben gesehen hat, reicht völlig aus. Ich möchte mich lieber damit befassen, was man in Zukunft noch tun könnte, als in der Vergangenheit zu wühlen. Mir gefällt der Gedanke, selbst etwas gestalten zu können, wie etwa mit anderen Jugendlichen eine Ausstellung auf die Beine zu stellen.
Die Fragen stellte Elizabeth Reiche