Sport/Tourismus. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) hat im Sportausschuss am 14. Dezember dafür geworben, die Bundesländer auch im Hinblick auf die Sicherheit bei der Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr als Partner zu behandeln. Er regte an, künftige Aufgaben und Probleme in einer gemeinsamen Sitzung von Bund, Sportorganisationen und Ländern anzusprechen. Angesichts der Haushaltsvorgaben bedürfe es einer besseren Zusammenarbeit im Leistungs- oder Breitensport, beim Sportstättenbau oder der Unterstützung modellhafter Förderungen. Auch das Problem der steigenden Zahl übergewichtiger Kinder sei allein nicht zu schultern. Der Minister betonte dabei seinen Willen, den gesetzlichen Eingriff zu begrenzen. Vieles sollten die Sportverbände weiter selbst machen, in anderen Bereichen seien die Länder anzusprechen. Zum Einwand, die Politik übe etwa bei der anstehenden Fusion von Deutschem Sportbund und Nationalem Olympischen Komitee erheblichen Druck aus, sagte er, die Politik müsse auch mäßigend oder korrigierend eingreifen können.
Zur Fußball-WM 2006 erklärte Schäuble, sie biete aus politischer Sicht eine große Chance, Deutschlands Vorzüge international darstellen zu können. Vor allem gehe es darum, Sicherheit bei größtmöglicher Offenheit zu gewährleisten, um fröhliche Spiele zu erreichen. Allerdings habe man es inzwischen mit einer "völlig anderen Welt" zu tun als bei den letzten Großereignissen vor Jahren oder Jahrzehnten. Bei der Sicherheit gehe es nicht nur um Reisewege und Veranstaltungsorte, sondern auch um den artikulierten Wunsch der Bevölkerung, große sportliche Ereignisse gemeinschaftlich zu erleben. An über 200 Orten würden im ganzen Land riesige Leinwände aufgestellt. Das mache deutlich, auf welch schmalem Grad sich die Vorsorge zwischen der Freiheit des Sports und einer präventiven Eingrenzung aus Sicherheitsgründen bewegen müsse. Schäuble nahm bei seinen Ausführungen auch den Gedanken der Integration deutscher Jugendlicher ausländischer Herkunft auf, der im Sport leichter möglich werde.
Im Tourismusausschuss stellte die Vorstandssprecherin der Deutschen Zentrale für Tourismus, Petra Hedorfer, die "Nationale Service- und Freundlichkeitskampagne" vor, um die deutsche Hotellerie und Gastronomie für die Herausforderungen der Weltmeisterschaft fit zu machen. "Die Welt zu Gast bei Freunden - a time to make friends" laute die Überschrift zu der Initiative, die im Kontext mit dem Gastgeberkonzept der Regierung zu sehen sei. Die Bundesministerien für Inneres und für Wirtschaft hätten 3 Milionen Euro für das Projekt bereitgestellt. Ziel sei es, die deutschen Gastgeber auf Serviceorientierung zu trimmen, damit das böse Wort von der "Servicewüste" aus dem Wortschatz verschwinde. Vom Ausschuss wurde die Hoffnung geäußert, dass die Wirkungen der Kampagne Nachhaltigkeit entfalten. Angeregt wurden zusätzliche englische Durchsagen in öffentlichen Verkehrsmitteln, um den Gästen die Orientierung zu erleichtern.