hib-Meldung
080/2006
Datum: 15.03.2006
heute im Bundestag - 15.03.2006
Abgeordnete: Bahn-Konzern soll die Verwendung von Bundesmitteln darlegen
16/840) berichtet. Er bildete neben dem Bericht
der Bundesregierung zum Ausbau der Schienenwege 2005 (
15/5972) die Grundlage für die Diskussion.
Ein Vertreter des Bundesrechnungshofes (BRH) erläuterte dazu
im Ausschuss: "Wir wollten aufzeigen, wie der Gestaltungsspielraum
für den Neu- und Ausbau im Schienennetz eingeschränkt
wird." Auch monierte der Vertreter des BRH, dass sich der Bund und
die Bahn bereits 1998 auf Baukostenzuschüsse bei der Sanierung
des bestehenden Streckennetzes geeinigt hätten. In der Folge
sei aber der Eigenfinanzierungsanteil der Bahn noch weiter
zurückgegangen. "Konservativ geschätzt bedeutet dies
einen finanziellen Vorteil von 7 Milliarden Euro für die DB
AG", so der BRH. Ein Vertreter der Bundesregierung entgegnete, dass
über die Höhe der künftigen
Finanzierungsvereinbarung noch nicht entschieden sei, diese
hänge letztlich davon ab, wie der Netzzustandsbericht
ausfallen werde. Die FDP griff die Kritik des BRH auf und erinnerte
daran, dass im Rahmen des Finanzierungsverfahrens zunächst ein
zinsloses Darlehen vorgesehen war und nicht ein Baukostenzuschuss.
Sie monierte, dass das System geradezu den Anreiz dafür
schaffe, nicht mehr an Eigenmitteln für die Sanierung des
Bestandsnetzes bereitzustellen. Verärgert zeigten sich auch
die Grünen: Wenn künftig 2,5 Milliarden Euro in die
Sanierung des Bestandsnetzes fließen sollten und die
mittelfristige Finanzplanung auf 3,5 Milliarden Euro absinke, dann
stünden für Neubauprojekte gerade mal 1 Milliarde Euro
jährlich zur Verfügung. "Hier haben wir ein eklatantes
Missverhältnis." Auch habe der Bundestag bereits 2004 von der
Regierung einen Bericht über den Ausbau der Schienenwege
gefordert, der den tatsächlichen Umfang der
Sanierungsmaßnahmen "ausleuchten" sollte. Dennoch sei in dem
vorliegenden Bericht über die Verwendung der Mittel nichts
Genaues zu erfahren. Auch die Union verlangte Auskunft über
den Weg der "Zahlungsströme" zwischen Bund und Bahn. Ebenso
will sie eine Antwort darauf, warum die Bahn die bereitgestellten
Bundesmittel nicht in vollem Umfang abgerufen hat und ob von den
Trassenerlösen, einer Art Schienenmaut, Gelder für den
DB-Konzern abgezweigt worden sind. Die Bundesregierung
kündigte dazu an, der Netzzustandsbericht sowie ein
Monitoring-Bericht über die Neubaustrecken würden "in
Kürze" vorliegen.
Berlin: (hib/SAS) Zu wenig Transparenz bei der Verwendung von
Bundesmitteln, die für die Sanierung des Schienennetzes
bereitgestellt worden sind sowie von der Deutschen Bahn AG (DB AG)
nicht abgerufene Mittel in hohem Umfang, haben Abgeordnete der
Fraktionen von CDU/CSU, FDP, Grünen und der PDS in einer
Sitzung des Verkehrsausschusses am Mittwochmittag beklagt. Ein
weiterer Kritikpunkt: eine von der DB AG geforderte Leistungs- und
Finanzierungsvereinbarung für den Erhalt des Schienennetzes in
den kommenden zehn Jahren. Von einer mit dem Bund angestrebten
Vereinbarung in Höhe von 2,5 Milliarden Euro jährlich
hatten Prüfer des Bundesrechnungshofes in einem Bericht zur
Finanzierung der Bundesschienenwege an das Parlament (
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Claudia Heine, Sebastian
Hille, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Dr. Volker
Müller, Monika Pilath, Annette Sach, Bernadette Schweda,
Alexander Weinlein, Siegfried F. Wolf
Haben Sie inhaltliche Fragen?
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an die Initiatoren (Fraktionen, Bundesregierung) der jeweiligen parlamentarischen Vorlage. Die Telefonnummer finden Sie auf den entsprechenden Web-Seiten.
Weitere Informationen
Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_080/03