Forschungsendlager Asse II schließen
Berlin: (hib/AS) Das Grubengebäude Asse II, in dem leicht mittelradioaktiver Atommüll lagert, ist nach Meinung von Bündnis 90/Die Grünen, nicht mehr sicher und in einem "besorgniserregenden" Zustand. Daher fordert die Fraktion in einem Antrag ( 16/4771) die dort lagernden atomaren Abfälle zurückzuholen. Zudem sollten in der Grube alle Leckagen abgedichtet und kontinuierliche Kontrollen durchgeführt werden. Es müsse anerkannt werden, dass es sich bei Asse II nicht um eine Forschungsanlage handele, sondern um die Endlagerung von Atommüll mit geologischen Problemen. Folglich müsse für Asse II das Atomrecht gelten. Die Grünen fordern außerdem, die Öffentlichkeit über die Anlage besser zu informieren und für alle weiteren Arbeiten ein Planfeststellungsverfahren auszuschreiben.
In dem ehemaligen Salzbergwerk bei Remlingen (Niedersachsen) liegen, heißt es in dem Antrag, derzeit über 125.000 Fässer mit leicht- und mittelradioaktivem Atommüll. Sie wurden dort, so die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, zwischen 1965 und 1978 eingelagert. Dabei gelte Asse II nicht als atomares Endlager, sondern werde rechtlich als ein Forschungsendlager betrachtet für das andere gesetzliche Bestimmungen gelten. Seit 20 Jahren sickert dort dem Antrag zufolge eine Salzlösung ein. Diese Lösung könne die dort lagernden Fässer angreifen und Radionuklide freisetzen. Es ist dem Antrag zufolge nicht auszuschließen, dass in Asse II Radioaktivität ins Grundwasser gelangt. Um die Gefährdung zu stoppen, plane das zuständige Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GSF), das Grubengebäude durch eine chemische Behandlung (mit einer gesättigten wässrigen Magnesiumchloridlösung) zu stabilisieren, was von einigen Experten als gefährlich angesehen werde. So wäre, heißt es in dem Antrag, nach der Einbringung der Lauge eine Rückholung der Fässer nicht mehr möglich. Da dem Antrag zufolge über 20.000 Fässer aus Asse II aus Atomkraftwerken stammen fordern die Grünen, den Fall in die aktuelle Endlagerdebatte einzubeziehen.
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