Haushaltsausschuss/
Berlin: (hib/MIK) Für den Aufbau eines bundesweiten digitalen
Sprach- und Datenfunksystems für Behörden sollen im
kommenden Jahr 190 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen
als bisher von der Regierung eingeplant. Dies beschloss der
Haushaltsausschuss am Donnerstagmorgen bei den Beratungen des Etats
2008 des Bundesministeriums des Innern (BMI). Dabei sollen die
Zuweisungen an die Bundesanstalt für den Digitalfunk um 34,1
Millionen Euro auf 104,1 Millionen Euro erhöht werden.
Für Investitionen sollen dieser Behörde statt 120
Millionen Euro im kommenden Jahr 210,5 Millionen Euro zur
Verfügung stehen und für den Kauf von Geräten,
Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenständen sollen statt 8
Millionen Euro im Jahr 2008 insgesamt 73 Millionen Euro ausgegeben
werden können. Darüber hinaus wiesen die Sprecher der
Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD darauf hin, dass die Mittel
für den Katastrophenschutz um 28 Millionen Euro und für
Integration um 14 Millionen Euro erhöht werden konnten.
Für die FDP-Fraktion hält der Etat des BMI nicht, was von
der Regierung verkündet werde. So sieht die Fraktion kaum
Fortschritte beim Bürokratieabbau und auch das Programm zur
Stärkung der inneren Sicherheit sei nicht konsequent genug
umgesetzt worden. Die Linksfraktion kritisierte, dass die Balance
zwischen innerer Sicherheit auf der einen Seite und den
Freiheitsrechten der Bürger auf der anderen Seite nicht
gehalten werde. Außerdem setzte sich die Fraktion dafür
ein, dass das Gelände des Flughafens Tempelhof in Berlin
für den Neubau des Bundesinnenministeriums und für
weitere Ministerien genutzt werden soll. Die Oppositionsfraktionen
legten insgesamt 113 Änderungsanträge vor, die alle
abgelehnt wurden. So beantragte Bündnis 90/Die Grünen
unter anderem, die Mittel für die Integration um 60 Millionen
Euro zu erhöhen. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble
(CDU/CSU) wies darauf hin, dass sowohl die Polizei als auch der
Katastrophenschutz in die Zuständigkeit der Bundesländer
falle. Gesetze könnten in diesem Bereich nur mit Zustimmung
der Länder beschlossen werden. Zur Umsetzung des Programms
für die innere Sicherheit erklärte er, dass auch hier
Vergabeverfahren eingehalten werden müssten. Deshalb
könne es schon ab und zu etwas länger dauern.
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