Beste Kinderkulturpolitik in Hamburg - Forderung nach eigenständigem Politikbereich bleibt
Der Stadtstaat Hamburg hat seine Kinderkulturpolitik beispielhaft für Deutschland aufgestellt. Die Ergebnisse einer Studie über Kulturpolitik für Kinder in Deutschland, die an der Stiftungsuniversität Hildesheim im Studiengang „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“ entstanden ist, wurden am 12. Dezember 2007 in der Sitzung der Kinderkommission des Deutschen Bundestages vom Direktor des Instituts für Kulturpolitik, Prof. Dr. Wolfgang Schneider, zusammen mit Diplomanten vorgestellt.
Die aktuelle Situation hinsichtlich einer Kulturpolitik für Kinder wurde in einer bundesweiten Studie im Sommersemester 2007 untersucht. Hintergrund war die Fragestellung, ob es eine dezidierte Kulturpolitik für Kinder überhaupt gibt und wie diese jeweils strukturell gestaltet wird. Da Kulturpolitik föderalistisch organisiert ist, liegt es nahe, jedes Bundesland separat zu betrachten. Professor Schneiders Schlussfolgerung: „Wenn von Kultur die Rede ist, geht es nicht um Kinder, wenn von Kindern die Rede ist, geht es nicht um Kultur!“ Es fällt auf, dass Kulturpolitik für Kinder eine Querschnittsaufgabe von Kulturpolitik, Bildungspolitik und Sozialpolitik darstellt und Kulturpolitik für Kinder häufig im Zusammenhang mit kultureller Bildung formuliert wird.
Daher steht als Forderung am Ende der Studie, dass Kulturpolitik für Kinder klare Konzepte braucht und als eigenständiger Politikbereich definiert werden sollte. In Baden-Württemberg beispielsweise ist eine Kompetenzverschränkung in der Kinderkulturpolitik zu beobachten. Weder konzeptionell noch finanziell ist in den Haushaltsplänen eine Kulturpolitik für Kinder auszumachen. Es existiert offensichtlich eine vielfältige und belebte Kulturlandschaft für Kinder, ein eindeutiges politisches Konzept fehlt jedoch.
Die Kinder- und Jugendpolitik ist etwa in Bremen Querschnittsaufgabe von verschiedenen politischen Ressorts, Verbänden und Initiativen. Einerseits bietet dies eine Chance durch breiten politischen Konsens, andererseits birgt dies auch die Gefahr uneindeutiger Zuständigkeiten.
Eine Evaluation des Rahmenkonzepts in Hamburg hingegen hat ergeben, dass die gestiegene Anzahl der kulturellen Projekte in Hamburg und die daraus resultierende erhöhte Präsenz der Kinder- und Jugendkulturarbeit in den Medien zu einer enormen Aufwertung des Arbeitsfeldes geführt hat. Eine Aufwertung, die das Feld der Kinder- und Jugendkultur derart lukrativ erscheinen ließ, dass neue Partner und Sponsoren für die Kulturförderung gewonnen werden konnten.
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