Als historisches Rückgrat der slowakischen Karpaten kann man die alte Pentapolitana nennen, die fünf Städte Leutschau/Levoca, Zeben/Sabinov, Bartfeld/Bardejov, Eperies/Pre¨ov und Kaschau/
Ko¨ice. Über Jahrhunderte standen sie auch für das Wesen dieses Landes, eine Brücke für Menschen vieler Sprachen zu sein. So ist im Stadtmuseum von Pre¨ov ein Geldschein ausgestellt, aus der Zeit nach der Revolution von 1848/49, als auf Grund der wirtschaftlichen Krise erstmals als "Notgeld" Notengeld gedruckt wurde.
Es existieren Banknoten mit Aufschriften in ungarischer, slowakischer, deutscher und polnischer Sprache, ein Schein - vier Sprachen. Das Geld als Medium zum polyglotten Sprachenerwerb: nicht weiter erstaunlich in einer Region, deren erste Bücher drei- und viersprachig gedruckt wurden. Nein, die Städte beherbergten nie eine multikulturelle Idylle, die Mischehen hielten sich in Grenzen, doch ihre multiethnischen Bewohner sprachen früher meist zwei oder gar drei Sprachen. Erst die modernen Zeiten sind mit Nationalismus und Völkermord darüber hinweg gewalzt und haben wenig von der Völkervielfalt übrig gelassen.