Entwicklungszusammenarbeit. Nach Ansicht von Thilo Hoppe, Vorsitzender des Entwicklungszusammenarbeitsausschusses, geht die Rechnung mit den Sanktionen, die gegen die Hamas-Regierung in den Palästinenser-Gebieten verhängt wurden, nicht auf. Die Hamas wälze geschickt die Verantwortung für den Mangel auf Israel ab und gehe so gestärkt aus der Situation hervor, betonte Hoppe auf einer Sitzung des Ausschusses am 18. Oktober. Hoppe war mit zwei Abgeordneten aus der SPD und einer Parlamentarierin aus der Linkspartei Mitte Juli nach Israel und Palästina gereist. Hoppe berichtete weiter, die Sanktionen lähmten das wirtschaftliche Leben "unglaublich". Unternehmen, die überhaupt nichts mit der Hamas-Bewegung zu tun hätten, würden "in die Knie gezwungen". Israel wäre besser beraten gewesen, mit den moderaten Kräften, die es auch innerhalb der Hamas gebe, eine Friedenslösung zu suchen. Die Delegation war vor Beginn des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Bewegung im Libanon. Die Bundesregierung betonte, die Situation in den Palästinenser-Gebieten sei nach wie vor "verheerend". Die entscheidende Frage werde sein, ob es zu einer politischen Lösung komme. Die Linksfraktion schlug vor, dass Deutschland, das auf beiden Seiten hohe Achtung genieße, den Anstoss zu einer solchen Initiative gebe. Die Liberalen schlossen sich dem an: Deutschland und die Welt machten den Eindruck, als würden sie sich "auf dem Sofa des Waffenstillstandes ausruhen". Man müsse mit den Gemäßigten auf beiden Seiten das Gespräch suchen und nicht den Radikalen das Feld überlassen. Die SPD wandte einschränkend ein, da radikale Kräfte in der Hamas-Regierung vertreten seien, die sich unter anderem die Vernichtung Israels auf die Fahnen geschrieben hätten, gebe es Schwierigkeiten, die palästinensische Regierung anzuerkennen.