Warme Wohnungen sorgen allein für zehn Prozent des deutschen CO2-Ausstoßes und rund 80 Prozent des Energieverbrauchs im Haus. Eine neue Heizung gehört daher zu den wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen in Wohnhäusern und ist zudem die wirtschaftlichste Sparmaßnahme. Wer einen etwa 30 Jahre alten Heizkessel gegen einen modernen Erdgas-Brennwertkessel auswechselt, kann die CO2-Emission halbieren - und die Ölrechnung um rund 40 Prozent senken. Alte Heizkessel sind nämlich meist schlecht isoliert. Sie strahlen permanent Wärme ab, die ungenutzt verloren geht. Moderne Heizkessel sind besser gedämmt und arbeiten energiesparender. Mehrere hundert Euro im Jahr können so leicht eingespart werden - die Anschaffungskosten für eine Heizung von rund 8.000 Euro für ein durchschnittliches Einfamilienhaus haben sich so innerhalb weniger Jahren amortisiert.
In vielen Häusern gehen enorme Wärmemengen über Dach, dünne Wände oder undichte Türen und Fenster verloren. Wer sie stärker dämmt, spart CO2 - und viel Geld: Je höher die Energiepreise steigen, desto mehr lohnt es sich, in eine bessere Dämmung zu investieren. Das ist oft gar nicht aufwendig, denn viele Wärmeschutzmaßnahmen sind einfach zu realisieren und sehr wirkungsvoll. Während die Dämmung von Außenwänden, Dach oder Kellerdecken in der Regel eine Aufgabe für den Fachmann ist, können das Abdichten von Türen und Fenstern auch Laien übernehmen. Gegen unangenehme Zugluft an Fenstern helfen oft schon preiswerte Schaumstoffdichtungsbänder aus dem Baumarkt, die in die Fensterritzen geklebt werden. Auch schmale Spalten zwischen Tür und Rahmen lassen sich so leicht beseitigen. Weht der Wind durch die Ritze unter der Tür, helfen federgelagerte Bürstendichtungen, die einfach auf das Türblatt geschraubt oder geklebt werden können.
Fast die Hälfte des Stromverbrauchs im Privathaushalt stammt von Kühlschrank, Elektroherd oder Waschmaschine. Mit energieeffizienten Haushaltsgeräten lässt sich daher viel Strom sparen und das Klima schonen: Jede eingesparte Kilowattstunde vermeidet etwa 600 Gramm Kohlendioxid. Daher sollten nur Geräte mit den Energieeffizienzklassen A bis A++ gekauft werden. Aber auch wie man die Geräte nutzt, hat Auswirkungen auf den Energieverbrauch: Wer Wäsche beispielsweise nicht kocht, sondern nur bei 60 Grad wäscht, spart etwa ein Drittel des Stroms. Auch wer die Kühlschranktemperatur auf sieben Grad einstellt, statt auf fünf, spart allein durch diesen kleinen Unterschied zehn Prozent Strom. Ein großer Energiefresser ist der Stand-by-Modus bei vielen Elektrogeräten. Rund 70 Euro im Jahr lassen sich sparen, wenn Fernseher, Hifi-Anlage oder Computer wirklich ausgeschaltet werden. Am einfachsten kann man das mit einer Steckerleiste kontrollieren, die ausgeschaltet werden kann. Da zehn Prozent des Strombedarfs eines Privathaushalts für Beleuchtung benötigt werden, ergibt sich auch hier Einsparpotenzial. Ein Vierpersonenhaushalt etwa, der von Glühbirnen auf Energiesparlampen umrüstet, kann rund 74 Euro im Jahr sparen, schließlich verbrauchen Energiesparlampen rund 80 Prozent weniger Energie als Glühlampen.
Strom kann jeder auch selbst erzeugen, vor allem mit Solarzellen auf dem Dach. Den Eigenbedarf deckt er zwar nicht, doch ins öffentliche Stromnetz eingespeist sorgt er dafür, dass insgesamt weniger Kohle verfeuert oder Atomenergie genutzt werden muss, um Strom zu erzeugen. Das schont die Umwelt. Zudem rechnen sich Fotovoltaik-Anlagen auch finanziell. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz unterstützt Solarbauherren und sichert ihnen regelmäßige Einnahmen: 49,21 Cent pro Kilowattstunde für in diesem Jahr errichtete Anlagen - 20 Jahre lang. Preiswerte Anlagen können sich so schon nach 15 Jahren amortisieren. Wer die staatliche Förderung in Anspruch nehmen möchte, sollte sich jedoch beeilen, der garantierte Abnahmepreis für Solarstrom sinkt, je später die Anlage errichtet worden ist.
Nicht nur Solarbauherren fördert der Staat, auch wer andere Energiesparmaßnahmen im Haus plant, kann sich mit günstigen Krediten und Zuschüssen unterstützen lassen. Größter staatlicher Förderer ist die KfW-Bankengruppe. Sie bietet Bauherren zinsgünstige Darlehen. Dabei gilt: Je mehr Energie ein Hausbesitzer einspart, desto günstiger ist der Kredit. Beantragen kann man solche Darlehen aber nicht direkt bei der KfW, sondern über die Hausbank oder ein Kreditinstitut eigener Wahl.
Die Autorin arbeitet als freie Journalistin in Berlin.