Streifzug durch die
Geschichte
1850ff Nach dem Scheitern die Finsternis?
Otto Fürst von Bismarck
© dpa
Nach dem Scheitern der Revolution 1848/49 werden
zunächst die alten vorrevolutionären Verhältnisse
wiederhergestellt: Politische Mitbestimmung bleibt dem Volk
versagt; Deutschland besteht weiterhin aus einer Vielzahl von
unabhängigen monarchisch bestimmten Einzelstaaten, die sich
seit dem Wiener
Kongress 1814/15 im Deutschen Bund lose zusammengeschlossen
haben. Im Bundestag des Deutschen Bundes,
der nicht wie heute ein Parlament sondern ein Gesandtenkongress
ist, streiten sich Preußen und Österreich um die
Vorherrschaft in Deutschland.
Dieser Dualismus wird schließlich auf dem Schlachtfeld entschieden: 1866 schlägt Preußen die Österreichischen Truppen bei Königgrätz. Im Jahr 1867 entsteht daraufhin nördlich der Mainlinie der Norddeutsche Bund. Erblicher Präsident des Bundes wird der König von Preußen. Dieser ernennt einen Kanzler, der den Vorsitz in einer Delegiertenversammlung der einzelnen Bundesstaaten, dem Bundesrat, übernimmt. Wilhelm I, der seit 1858 Preußen regiert, ernennt den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck zum ersten Kanzler.
Im Norddeutschen Bund wird auch eines der Ziele von 1848 verwirklicht: Mit dem Reichstag wird eine aus freien Wahlen hervorgegangene Volksvertretung geschaffen. Seine Zuständigkeit bei der Gesetzgebung und der Verabschiedung des Reichshaushalts muss er sich jedoch mit dem Bundesrat teilen.
Trotz dieser massiven Einschränkungen gelingt es Bismarck, auch die Zustimmung vieler Liberaler zur neuen Verfassung am 17. April 1867 zu gewinnen.
Wirtschaftlich zusammengehalten wird Deutschland durch den Deutschen Zollverein von 1834. Seit dem Abbau der Zollgrenzen ist Deutschland auf dem Weg zu einem modernen Industrieland. Neben dem wohlhabenden Wirtschaftsbürgertum entsteht in den Industriezentren eine breite Arbeiterschicht.
In diesen gesellschaftlichen Gruppen lebt das Erbe von 1848 weiter: Während das immer selbstbewusstere Bürgertum weiterhin mehr politische Mitsprache erstrebt, kämpft die Arbeiterbewegung vor allem für mehr soziale Gerechtigkeit. Dabei organisieren sich alle Gruppen zunehmend in Form von politischen Parteien.
Dieser Dualismus wird schließlich auf dem Schlachtfeld entschieden: 1866 schlägt Preußen die Österreichischen Truppen bei Königgrätz. Im Jahr 1867 entsteht daraufhin nördlich der Mainlinie der Norddeutsche Bund. Erblicher Präsident des Bundes wird der König von Preußen. Dieser ernennt einen Kanzler, der den Vorsitz in einer Delegiertenversammlung der einzelnen Bundesstaaten, dem Bundesrat, übernimmt. Wilhelm I, der seit 1858 Preußen regiert, ernennt den preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck zum ersten Kanzler.
Im Norddeutschen Bund wird auch eines der Ziele von 1848 verwirklicht: Mit dem Reichstag wird eine aus freien Wahlen hervorgegangene Volksvertretung geschaffen. Seine Zuständigkeit bei der Gesetzgebung und der Verabschiedung des Reichshaushalts muss er sich jedoch mit dem Bundesrat teilen.
Trotz dieser massiven Einschränkungen gelingt es Bismarck, auch die Zustimmung vieler Liberaler zur neuen Verfassung am 17. April 1867 zu gewinnen.
Wirtschaftlich zusammengehalten wird Deutschland durch den Deutschen Zollverein von 1834. Seit dem Abbau der Zollgrenzen ist Deutschland auf dem Weg zu einem modernen Industrieland. Neben dem wohlhabenden Wirtschaftsbürgertum entsteht in den Industriezentren eine breite Arbeiterschicht.
In diesen gesellschaftlichen Gruppen lebt das Erbe von 1848 weiter: Während das immer selbstbewusstere Bürgertum weiterhin mehr politische Mitsprache erstrebt, kämpft die Arbeiterbewegung vor allem für mehr soziale Gerechtigkeit. Dabei organisieren sich alle Gruppen zunehmend in Form von politischen Parteien.
Quelle:
http://www.bundestag.de/geschichte/parlhist/streifzug/g1871/g1871_1