"Bundestagsarena" wird während der WM über das Parlament informieren
Berlin: (hib/MIK) Der Deutsche Bundestag will während der Fußballweltmeisterschaft (7. Juni bis 9. Juli) in einer eigenen "Bundestagsarena" über seine Aufgaben und Arbeit informieren. Das entsprechende Konzept stellte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU/CSU) am Mittwochnachmittag dem Haushaltsausschuss vor. Danach soll die Bundestagsarena in unmittelbarer Nähe des Reichstagsgebäudes stehen und in der Form der Reichstagskuppel nachempfunden sein. Das Innere soll in Form und Farbgebung den Plenarsaal abbilden. Die "Arena unter der Kuppel" wird 500 Besucher fassen, so dass insgesamt an den 32 geplanten Veranstaltungstagen mehr als 200.000 Besucher betreut werden können. Zusätzlich 1.000 Besucher könnten in einem Außenbereich Informationen über die Abgeordneten und ihre Arbeit erhalten. Über die Medienpartnerschaften soll darüber hinaus ein Millionen-Publikum angesprochen werden. Auch hier sollen parlamentsbezogene Themen im Vordergrund stehen. Dabei geht Lammert davon aus, dass der Platz vor dem Reichstagsgebäude ein Publikumsmagnet werden wird. So werde die Firma Adidas auf dem "Platz der Republik" einen Fußballpark mit einem "kleinen Olympiastadion" errichten und auf der Straße des 17. Juni sei eine Fanmeile geplant. Allein im Fußballpark würden 2,24 Millionen Besucher erwartet. Die Gesamtkosten der "Bundestagsarena" bezifferte der Bundestagspräsident auf 2,43 Millionen Euro, allerdings sollen Sponsoren und Medienpartner einen "erheblichen Beitrag zu Finanzierung" leisten. Der Rest sei durch Umschichtungen und Einsparungen zu erwirtschaften. Eine Machbarkeitsstudie lasse auf eine positive Resonanz der Medienpartner schließen. So habe bisher schon der Fernsehsender Phoenix zugesagt.
Diese Machbarkeitsstudie wurde vor allem von den Oppositionsfraktionen kritisiert. Die Studie werfe mehr Fragen auf als sie beantworte, so die FDP. Dies gelte vor allem für die Kosten. Demgegenüber gingen die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD nach den Ausführungen Lammerts davon aus, dass der Etat des Bundestages nicht belastet werde. Statt "Zwei Tage der offenen Tür" werde der Bundestag in diesem Jahr "Vier Wochen der offenen Tür" veranstalten. Es wäre ein Fehler, die Gelegenheit der WM verstreichen zu lassen, um über die Arbeit des Deutschen Bundestages zu informieren, so die Koalitionsfraktionen.
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