Grund- und Freiheitsrechte im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts
Projektbeschreibung:
Was genau sind eigentlich Grund- und Freiheitsrechte? Auf welchen Ideen und Werten gründen sie? Vor welchem politischen Hintergrund forderten Bürgerinnen und Bürger im 19. und 20. Jahrhundert die verfassungsrechtliche Verankerung von Grundrechten und wie sind solche Rechte schließlich in unsere heutige Verfassung gelangt? Das sind einige der Fragen, denen im Verlauf des Workshops „Grund- und Freiheitsrechte im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts“ nachgegangen werden soll.
Im Rahmen eines geführten Rundganges durch die Ausstellung „Wege - Irrwege - Umwege“ erhalten die Schülerinnen und Schüler zunächst grundlegende Informationen zum Thema Freiheit der Bürgerinnen und Bürger im Verlauf der deutschen Geschichte. Anschließend sollen sich die Schülerinnen und Schüler jeweils zu zweit oder zu dritt mittels Arbeitsbögen dem Thema Grund- und Freiheitsrechte nähern. Die Fragen und Aufgaben sollen sie anhand des in der Ausstellung zugänglichen Bild-, Text-, Ton- und Filmmaterials bearbeiten. Am Ende des Workshops ist eine kurze Nachbereitung im „Plenum“ geplant.
Es stehen 2 Module zur Verfügung: Modul 1 beschränkt sich auf den Bereich der Ausstellung, der die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts abdeckt. Im Modul 2 wird die Entwicklung der Grund- und Freiheitsrechte in Deutschland während des gesamten 19. und 20. Jahrhunderts untersucht.
Die vom Deutschen Bundestag zur Verfügung gestellte Projektmappe beinhaltet neben den Schülerfragebögen Materialien für die Lehrerinnen und Lehrer, in denen ein kurzer Überblick über die Geschichte der politischen Grund- und Freiheitsrechte in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert geboten wird, sowie Erläuterungen zur Konzeption und zu den Lernzielen der Veranstaltung.
Lernziele:
- Durch die Veranstaltung werden die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt, sich Gedanken über die Bedeutung von Grund- und Freiheitsrechten für unsere Gesellschaft und nicht zuletzt für sie selbst zu machen.
- Ihnen wird bewusst, dass Grund- und Freiheitsrechte, die sie als Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik genießen, in den vergangenen Jahrhunderten meist nicht verfassungsrechtlich garantiert waren und dass Menschen für die Verankerung dieser Rechte in Verfassungen kämpfen mussten.
- Die Schülerinnen und Schüler erkennen zudem, dass die Durchsetzung der Grund- und Freiheitsrechte kein gradliniger Prozess war, sondern eine Entwicklung mit Rückschritten. Sie werden mit der Perspektive konfrontiert, dass auch sie eines Tages die derzeit garantierten Grund- und Freiheitsrechte verlieren könnten. In diesem Zusammenhang können auch Bezüge zur aktuellen Situation von Menschen in Staaten mit nicht-demokratischen Systemen oder in Staaten, in denen der demokratische Aufbau zu scheitern droht, hergestellt werden.
- Schließlich werden die Schülerinnen und Schüler auf unterschiedliche Auslegungen politischer Begriffe wie „Freiheit“ aufmerksam gemacht. Selbst in der politischen Rhetorik der Nationalsozialisten tauchte der Freiheits-Begriff auf. Für Hitler allerdings bedeutete „Freiheit“ die Unabhängigkeit des rassisch definierten deutschen Volkes vom Willen anderer Völker.
Zielgruppe:
Das Projekt richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II.
Zeitbedarf:
Für das Modul 1 werden ca. 2 Stunden und für das Modul 2 ca. 3 Stunden benötigt.