Charlotte Knobloch wurde 1932 in München geboren. Ihre Mutter Margarethe konvertierte ihrem Mann zuliebe zum Judentum. Nach der Scheidung der Eltern 1936 wurde Knobloch zunächst von ihrer Großmutter erzogen, die in Auschwitz umkam. Nachdem ihr Vater 1942 verhaftet wurde, überlebte sie die Shoah versteckt auf dem Bauernhof einer christlichen Familie. Nach dem Krieg absolvierte sie die Handelsschule und arbeitete in der Kanzlei ihres Vaters Fritz Neuland, der bis zu seinem Tod 1969 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde München (IKG) war. 1985 wurde sie erste IKG-Präsidentin und seit Juni 2006 die erste Präsidentin des Zentralrat der Juden in Deutschland. Das Erinnern an die Shoah und das Mahnen vor zunehmendem Antisemitismus sind neben der Integration der russischsprachigen Einwanderer ihre zentralen Anliegen. Charlotte Knobloch ist Witwe. Sie hat drei Kinder und sieben Enkel.