Als Zeichen scharfer Kritik an der Regierung Weißrusslands hat das Europäische Parlament am 12. Dezember dem weißrussischen Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch den diesjährigen "Sacharow-Preis für geistige Freiheit" verliehen. Mit der nach dem russischen Friedensnobelpreisträger Andrei Sacharow benannten Auszeichnung würdigten die EU-Abgeordneten Milinkewitschs "gewaltlosen und mutigen Widerstand gegenüber der totalitären Regierung" seines Landes. Die EU stuft Weißrussland als letzte Diktatur in Europa ein. Milinkewitch sei ein "Symbol für die Hoffnung auf eine demokratische Zukunft" in Weißrussland, sagte Parlamentspräsident Josep Borrell bei der Preisverleihung in Straßburg. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Zukunft Weißrusslands in Europa liegt," so Borrell. Die Frage sei nicht, ob das Land der EU beitreten werde, sondern wann diese geschehe. Der 59-Jährige Milinkewitch habe im Kampf gegen politische Einschüchterung in seinem Land sein Leben riskiert, sagte Borrell und kritisierte, dass Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit in Weißrussland immer mehr mit Füßen getreten würden. Milinkewitsch sagte, er nehme den mit 50.000 Euro dotierten Preis im Namen aller entgegen, die für ein freies, demokratisches und unabhängiges Weißrussland kämpften. "Wenn man mit einer Diktatur konfrontiert ist, gibt es nur eine Wahl: sie zu bekämpfen," so Milinkewitsch.