Gute Nachrichten aus Hamburg. Gute Nachrichten? Kann ja eigentlich nicht sein. Hamburg: Das ist doch diese Stadt, in der auf mysteriöse Weise ganze 1000 Wahlzettel einer innerparteilichen Abstimmung verschwinden? Bei einer Gesamtzahl von 1500 Zetteln eine tatsächlich nicht unerhebliche Zahl. Und nun kriegt es diese Partei, der die Wahlzettel flöten gingen, auch nicht auf die Reihe, einen jungen und motivierten Spitzenkandidaten für die nächste Bürgermeisterwahl aufzustellen. Und der älteste mögliche Kandidat, den besagte Partei glaubte in der Hinterhand zu haben, setzt seinen Politikkollegen dann das Sahnehäubchen auf die Blamage. So nicht, hat Henning Voscherau seiner SPD gesagt. Seine Familie sei entsetzt über die Partei.
Gut, inzwischen scheint die Krise beigelegt. Michael Naumann hat zugesagt und die Partei kann aufatmen. Doch sollten die Genossen sich Gedanken über die Zukunft machen. Denn was, wenn auch Naumann es sich anders überlegt?
Hilfe könnte von ganz anderer Seite kommen. Ein bisher unbekannter Touristenführer macht mit innovativen Methoden von sich reden.
Niklas Knippschild heißt der Mann, Teddybären sind seine Kunden. Für 49 Euro kutschiert er die Stofftiere durch Hamburg. Demnächst sollen eine Hafenrundfahrt und ein Besuch beim Tierpark Hagenbeck dazukommen. Die Teddy-Mamis und -Papis, die zu Hause geblieben sind, kriegen eine Postkarte von ihren lieben Kleinen und Fotos als Beweise fürs Sightseeing.
Vielleicht sollte die SPD Knippschild motivieren, sich als Ersatzkandidat bereit zu halten. Wenn nicht für diese, dann für die nächste Wahl. Immerhin bringt er gute Schlagzeilen und ist noch unverbraucht. Und seine flauschigen Unterstützer klauen sicher auch keine Wahlzettel. Sandra Ketterer