Computerspiele sind zu einer festen Größe in der Freizeitgestaltung von Jugendlichen geworden. Rund 72 Prozent der männlichen und 32 Prozent der weiblichen Jugendlichen zieht es mindestens einmal in der Woche vor den Bildschirm. Der Sammelband des Münchner Politologen Tobias Bevc thematisiert das Phänomen der digitalen Spielwelten unter einer Fragestellung, die in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion über die Gefahren von gewaltverherrlichenden "Killerspielen" bislang vernach- lässigt wurde. Welche Bilder und Vorstellungen von Politik und Gesellschaft transportieren Computerspiele und welchen Einfluss haben sie auf die politische Sozialisation der jugendlichen Spieler?
Der Band ist aus einem Workshop an der TU München in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Zentralinstitut für Lehrerbildung und Lehrerfortbildung hervorgegangen. Obwohl sich die Beiträge sehr konkret an den verschiedenen Genres von Computerspiele orientieren, stellen sie den in Wissenschaftssprache ungeübten Leser vor eine echte Herausforderung. Empfehlen kann man den Band deswegen nur dem Fachpublikum.
Computerspiele und Politik. Zur Konstruktion von Politik und Gesellschaft in Computerspielen.
Lit-Verlag, Münster 2007; 251 S., 24,90 ¤