Besorgt über die Lage in der sudanesichen Krisenprovinz Darfur zeigen sich deutsche Entwicklungspolitiker. Im Vorfeld der für Ende Oktober in Libyen geplanten Friedenskonferenz haben sie sich von der Bundesregierung im Fachausschuss über die Lage im Land unterrichten lassen. Die Situation vor Ort sei "unverändert problematisch", so die Bundesregierung, und sei im August noch eskaliert.
Dies habe auch Auswirkungen auf das Nachbarland Tschad an der Grenze zum Sudan. Zum geplanten UN-Friedenseinsatz in der Region sagte ein Vertreter des Auswärtigen Amtes, deutsche Beteiligung sei nicht vorgesehen. Geplant sei der Einsatz einer europäischen Truppe von 4.000 Soldaten in Tschad, vor allem mit französischer Beteiligung. Der Meinungsbildungsprozess innerhalb der EU sei aber noch nicht abgeschlossen. Einzelheiten könnten erst nach der Verabschiedung einer UN-Resolution geklärt werden. SPD und die Grünen thematisierten das Problem der Neutralität des potenziellen Mandats, sollte es unter französischem Kommando beschlossen werden. Die Franzosen als ehemalige Kolonialmacht in Tschad seien nicht neutral, so die SPD.
Über die Zukunft Darfurs berieten Ende der Woche auch Außenminister aus 26 Ländern in New York. Der vierjährige Darfur-Konflikt hat mehr als 200.000 Menschenleben gekostet und mehr als 2,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.