HOLZARTEN
In Deutschland wachsen 72 verschiedene Sorten
"Holz arbeitet immer", besagt eine alte Heimwerkerweisheit, und Menschen haben schon seit Jahrhunderten mit Holz gearbeitet. In letzter Zeit tun sie das immer mehr: Knapp 14 Prozent aller neuen Gebäude werden überwiegend aus Holz gefertigt. Egal ob Wände, Dächer oder Möbel - der Rohstoff ist fast überall einsetzbar. Rund 72 verschiedene Baumarten wachsen in unseren Wäldern, knapp die Hälfte davon wird wirtschaftlich genutzt.
Buche, Kiefer, Eiche und Fichte sind die vier Hauptbaumarten des deutschen Waldes. Mit mehr als acht Millionen Kubikmetern Holz jährlich steht die Buche in der Verbrauchergunst ganz oben, so der Holzabsatzfonds, eine Anstalt des öffentlichen Rechts, die deutsches Holz im In- und Ausland vermarktet. Das blassgelbe bis rötlichweiße Buchenholz ist schlicht, auffällige Gefäße und deutliche Streifen fehlen. Erfahrungsgemäß hält die Buche großen Belastungen stand und eignet sich für Möbel, Sperrholz oder Gegenstände wie Kleiderbügel.
Auch der zweithäufigste deutsche Waldbaum - die Kiefer bedeckt fast ein Viertel der Waldfläche - ist ein natürliches Wunderkind. Möbel, Türen oder Leimholzplatten werden aus dem dunkelgelben bis rötlichbraunen Holz gefertigt.
Weniger rustikal, jedoch durch seine Flammenzeichnung ebenso unverwechselbar, ist das hellbraune bis gelblichweiße Eichenholz. Möbel, Parkett und Dielen sowie Holzverkleidungen und Treppen werden aus Deutschlands beliebtestem Einrichtungsholz gefertigt. Die Eiche gilt als pflegeleicht und widerstandsfähig und ist außerdem gegen Feuchtigkeit resistent.
Wirtschaftlich die wichtigste heimische Holzart ist die Fichte. Das gleichmäßig hellfarbige Holz mit markanten Streifen wird häufig im Bau und in der Konstruktion eingesetzt. Aber auch Papier, Balkone und Musikinstrumente bestehen aus Fichtenholz. Die Tanne ist der Fichte sehr ähnlich, so dass der Handel meist nicht zwischen den beiden unterscheidet.
Neben diesen vier Hauptbaumarten bedienen sich Handwerker gerne der Lärche oder der Douglasie. Lärchenholz ist das schwerste und härteste Holz - somit ideal für den Brücken-, Wasser- und Bergbau.
Die deutschen Edellaubhölzer Ahorn, Esche und Kirschbaum wiederum sind für den Innenausbau geeignet. Besonders fest ist der helle Ahorn und daher häufig auf dem Boden, als Parkett, zu finden. Die einzigartig rötlich schimmernde Farbe der Kirsche macht ihr Holz für den Möbelbau attraktiv. Wie der Ahorn ist auch die Kirsche nicht witterungsfest und deswegen ein reines Innenholz. Besonders zäh und langlebig ist das Holz der Esche. Der Stufenbarren in der Turnhalle wird ebenso aus ihr gefertigt wie Möbel und Böden.