Offizielles
Biographie
Wahlkreis
Bundestag Direkt vom MdB
Homepage
Berlin
Presse
Kontakte
Links Themen / Karikaturen
Reden
fotoalbum
Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
---- Drei Frauen, rechts die Malerin Viola, links die Gastgeberin und Abgeordnete, in der Mitte stellvertretend eine Viola-Stele. Bild: SPD

Kunst darf, soll, muss Widerspruch artikulieren

„Mittendrin“: Renate Gradistanac will in Nagold ein KünstlerInnen-Forum etablieren / Die Malerin Viola machte den Anfang

„Mittendrin“ - unter diesem Motto wird Renate Gradistanac künftig wahlkreisweit Künstlerinnen und Künstler in ihrem Nagolder Bürgerbüro vorstellen. Den Auftakt machte die in Bad Liebenzell lebende Malerin Viola. Im SPD-Bürgerbüro zeigt sie eine Auswahl ihrer in Acryl gefertigten Arbeiten. Kunst, sagte Renate Gradistanac bei der gut besuchten Vernissage, sei das richtige Instrument „um Mauern abzubauen und verfestigte Strukturen aufzubrechen“. Die Bestrebungen, Kultur als eines der Staatsziele der Kulturnation Deutschland in der Verfassung zu verankern, begrüßt die SPD-Bundestagsabgeordnete. Kultur sei ein Lebensmittel und helfe, Grenzen zwischen den Kulturen und Minderheiten abzubauen. Leider verfestigten sich die Abhängigkeiten in der Kulturarbeit. „Aber bei Kunst geht es nicht nur um Quantität, sondern vor allem um eine neue Qualität. Kunst darf nach meinem Verständnis nicht als Harmoniesauce missbraucht werden, die über die Widersprüche des Lebens gegossen wird.“ Stattdessen dürfe, solle und müsse Kultur Widersprüche artikulieren, Grenzen überschreiten und in aller Offenheit Kritik üben (sofern dabei die Grundwerte der Freiheit und Solidarität nicht verletzt werden). Kulturpolitik müsse sich dem Ermöglichen von Kunst verpflichtet fühlen, Politik dürfe sich aber nie in die Inhalte einmischen. Kunst lasse vielmehr Unterschiede zu „lädt ein zum Streit, zur Diskussion, zur Subjektivität und zur Artikulation unseres eigenen Geschmacks, Empfindens, Fühlens und Denkens“. Die Malerin Viola, in Pforzheim geboren, in Barcelona aufgewachsen, stellt auf ihren Acryl-Stelen Frauen dar, die symbolisch für die Frauen in der heutigen Gesellschaft stehen - nicht zurückgezogen, zurückhaltend und unscheinbar, sondern aufrecht stehend, beweglich und sich in leuchtenden Farben präsentierend. Wolfgang Noske führte in die Ausstellung ein und machte auf den Umstand aufmerksam, dass die Frauen auf den bis zu zwei Meter hohen Stelen dem Publikum auf Augenhöhe gegenüberstünden. Dies, so Noske, stehe gleichermaßen für den Wandel der Frau als auch die neue Bedeutung, die der Stele zukomme. Stelen dienten einst zur Anbetung von Gottheiten, als Grabmale, kirchliche Ikonen oder eben zur Huldigung von Führern und Politikern - oft versehen mit Inschriften und Anweisungen für das Volk. Die Acryl-Stelen Violas sind keinesfalls Objekte, die angebetet werden sollen, und tragen, mit Ausnahme der Signatur, keinerlei Schriftzüge. Die Stelen stünden vielmehr ausnahmslos für sich selbst, der Malerei verpflichtet und dem individuellen Ausdruck der Künstlerin. Viola, die nach der Ausbildung zur Goldschmiedin ein Studium zur Diplom-Designerin absolvierte, arbeitet seit 15 Jahren als Malerin. Hat sie anfangs ausschließlich auf Leinwand gearbeitet, so entstehen inzwischen vermehrt Acryl-Stelen und -Folien, die zwischenzeitlich auch in viele privaten wie öffentlichen Sammlungen Eingang gefunden haben.