Offizielles
Biographie
Wahlkreis
Bundestag Direkt vom MdB
Homepage
Berlin
Presse
Kontakte
Links Themen / Karikaturen
Reden
fotoalbum
Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
---- „Kritische Unterstützung“: AOK-Geschäftsführer Christian Kratzke im Gespräch mit Renate Gradistanac. Bild: SPD

Gesundheitsreform: Kritik erwünscht

Renate Gradistanac diskutierte mit AOK-Geschäftsführer Christian Kratzke das Reformprojekt

Kreis Freudenstadt. AOK-Geschäftsführer Christian Kratzke fürchtet erhebliche Nachteile für die gesetzlichen Krankenkassen durch die Gesundheitsreform. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac besuchte Kratzke in Freudenstadt. Christian Kratzke („Bei dieser Reform werden vor allem die die Versicherten am Ende die Verlierer sein“) hofft nicht nur auf eine umfassende Nachbesserung, er setzt auch auf eine Verschiebung um ein Jahr. Das angestrebte System zum Einzug von Versicherungsbeiträgen könne bis zum anvisierten Zeitpunkt nicht realisiert werden. Die Übertragung der Versichertendaten in einen neu zu schaffenden Fonds würde zum „absoluten Chaos“ führen und eine „gute und gesunde Struktur kaputt machen“. Renate Gradistanac sieht Teile der Reform kritisch: „Den geplanten Gesundheitsfonds als zentralen Reformpunkt lehne ich ab.“ Indes begrüße sie ausdrücklich eine Reihe weiterer Vereinbarungen. Gradistanac nannte beispielhaft vier Punkte: den Umstand, dass künftig alle Bürgerinnen und Bürger Versicherungsschutz genießen sollen; den Umstand, dass private Unfälle Teil der gesetzlichen Versicherung bleiben; den Ausbau der integrierten Versorgung (indem künftig auch nichtärztliche Heilberufe einbezogen werden) und den Hausarzttarif (die Kassen werden verpflichtet, Patienten einen solchen Tarif anzubieten; der Hausarzt wird Lotse, kostspielige Doppeluntersuchen können so vermieden werden). Im September, wenn die derzeit diskutierten Eckpunkte den Status eines Gesetzentwurfs erreicht haben, wird der Bundestag darüber diskutieren. Renate Gradistanac ermunterte die Kassen, ihre Meinung weiterhin offensiv zu vertreten: „Ich setze auf die kritische Unterstützung vor Ort. Meiner Meinung nach sind die Eckpunkte der Reform noch nicht die Antwort, die das Gesundheitssystem angesichts der Herausforderungen der Zukunft braucht.“ Einig sind sich Kratzke und Gradistanac in einem weiteren Punkt: Falsch sei es, die dezentrale Selbstverwaltung der gesetzlichen Kassen aufzugeben. Die AOK erwartet den Protest der baden-württembergischen Ärzte gegen die Reformpläne. Vielen sei noch gar nicht klar, dass sie mit Einnahmeverlusten zu rechnen hätten, sagt Christian Kratzke.