„Zu
ungenau und widersprüchlich“
Gradistanac
lehnt Antrag zur Kapitalprivatisierung der Bahn im Bundestag
ab
Renate
Gradistanac hat einen am Freitag von SPD und CDU/CSU im Bundestag
vorgelegten Antrag zur Kapitalprivatisierung der Deutschen Bahn AG
abgelehnt. In einer persönlichen Erklärung wehrt sie sich
gemeinsam mit weiteren SPD-Abgeordneten gegen eine vorweggenommene
grundsätzliche Zustimmung.
Bis 31.
März 2007 soll das Bundesverkehrsministerium den
Referentenentwurf eines Privatisierungsgesetzes vorlegen - das
beinhaltet der von den Regierungsfraktionen am gestrigen Freitag im
Bundestag vorgelegte Antrag. Das Gesetz soll die Modalitäten
der Kapitalprivatisierung regeln und dabei die im Antrag
formulierten Zielsetzungen berücksichtigen.
Renate
Gradistanac nennt diese Zielsetzungen „zu ungenau und
widersprüchlich“. Geht es nach dem Antrag, bleibt der
Bund Eigentümer des Schienennetzes sowie der Bahnhöfe und
weitere Immobilien. Gleichzeitig würde deren Bilanzierung der
Bahn AG übertragen.
Gradistanac
befürchtet, dass der Bund in einer solchen Konstellation
Einfluss und Gestaltungsmöglichkeiten verlieren würde.
Eine solche Regelung, so die Sorge der SPD-Abgeordneten,
könnte nicht mit dem Grundgesetz (Infrastrukturauftrag,
Artikel 87e) zu vereinbaren sein.
Wörtlich
heißt es in der Erklärung außerdem: „Eine
Bilanzierung der Schieneninfrastruktur bei der Deutschen Bahn AG
scheint einer Sicherung des staatlichen Eigentums an der
Eisenbahninfrastruktur sowie der staatlichen Verantwortung für
die flächendeckende Gewährleistung derselben
entgegenzustehen und könnte dann auch nicht den verkehrlichen
Zielen der Bahnreform von 1994 gerecht werden.“
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