Die 50
Realschüler/innen aus Dornstetten, begleitet von Elfi Ehret,
Markus Eisele und Thomas Falk, bei ihrem Berlin-Besuch; mit auf dem
Bild Sybille Thomas, Büroleiterin von Renate Gradistanac.
Bild: SPD
„Wettbewerb um Bildung, das ist
zynisch“
Dornstettens
Realschule zu Besuch bei Renate Gradistanac in Berlin
Wozu macht die
Politik Gesetze, wenn Sie vor Ort nicht umgesetzt werden? Wozu
braucht man das Prostitutionsgesetz? Was bedeutet es, wenn
künftig die Bundesländer alleine für Bildungspolitik
zuständig sind?
Fragen von
Schülerinnen und Schülern der Realschule Dornstetten, die
auf Einladung von Renate Gradistanac in Berlin waren. Die
SPD-Bundestagsabgeordnete vermittelte einen Polit-Überblick
aus der Perspektive der Familienpolitikerin.
Thema
Bildungspolitik: Die Föderalismusreform weist den
Bundesländern die alleinige Zuständigkeit für
Bildungspolitik zu. Ziel ist ein Wettbewerb unter den 16
Ländern. „Das finde ich zynisch. Das Niveau muss
bundesweit annähernd gleich hoch sein. Die Bildung muss zu den
Menschen kommen. Es geht doch nicht, dass eine Familie dorthin
zieht, wo sie das beste Bildungsangebot für ihre Kinder
vermutet.“
Thema
Eltern-Kind-Kuren: Die Zahl der von den Kassen bewilligten Kuren
ist in den vergangenen Jahren um ein Drittel zurückgegangen,
obschon der Bund per Gesetz die Bedeutung der Kuren unterstrichen
hat. Nun erhöht die Politik den Druck auf die Kassen: Bei
medizinischer Notwendigkeit sind Kuren für Eltern und Kinder
zu bewilligen. Bisher wurde nach dem Prinzip „ambulant vor
stationär“ verfahren, künftig ist die
stationäre Aufnahme verpflichtend.
Thema
Prostitution: Die Vereinten Nationen haben Deutschland einst
aufgefordert, die Prostituierten vor Diskriminierung und Ausbeutung
besser zu schützen. Das seit 2002 geltende Prostitutionsgesetz
hat das überkommene Verdikt der Sittenwidrigkeit
endgültig abgeschafft. Ziel war es, die Arbeitsbedingungen zu
verbessern. Gradistanac: „Prostitution ist kein Beruf, aber
es ist eine Tätigkeit. Wer diese freiwillig ausüben will,
soll es tun dürfen.“
Zum
Bildungsprogramm der Zehntklässler/innen gehörten ein
Besuch im Verteidigungsministerium, Besichtigungen von
Holocaust-Mahnmal und Mauermuseum, ein Ausflug nach Potsdam,
außerdem hatten die Lehrkräfte Karten für ein
Musical im Friedrichstadtpalast und eine Show der Blue-Man-Group
organisiert.
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