Expertengespräch über Landwirtschaft und
Verbraucherschutz mit der stellvertretenden verbraucherpolitischen
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Elvira Drobinski-Weiß
(links von Renate Gradistanac) mit Landfrauen, Vertretern der
Bauernverbände aus Calw und Freudenstadt sowie
SPD-Kreisvorstandsmitgliedern. Foto: SPD
Der Landwirt
wird zum Energiewirt
Elvira
Drobinski-Weiß traf sich mit Landfrauen und
Bauernverbänden der Kreise Calw und Freudenstadt
Kreis Calw/Kreis
Freudenstadt. Härtere Strafen für kriminelle
Lebensmittelproduzenten fordert SPD-Verbraucherschutz-Expertin
Elvira Drobinski-Weiß. Die Politikerin war zum Auftakt der
Veranstaltungsreihe „SPD-Landesgruppe vor Ort“ Gast der
SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac und traf sich mit
Landfrauen und Bauernverbandsvertretern der Kreise Freudenstadt und
Calw in Nagold.
Elvira
Drobinski-Weiß ist Abgeordnete im Wahlkreis Ortenau und
stellvertretende Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Drobinsik-Weiß bezeichnete das im Februar 2007 in Kraft
tretende Verbraucherinformations-Gesetz als „ersten
Schritt“, mit dem die Verbraucher Auskunft über die
Herkunft von Nahrungsmitteln erhalten könnten.
Die
Verbraucherschutz-Expertin sprach von hoher Qualitätssicherung
in weitgehend vorbildlichen Betrieben der Nahrungsmittelproduktion.
Umso härter müssten einzelne schwarze Schafen und erst
recht ausgeprägte mafiose Strukturen bestraft werden. Scharf
kritisierte Drobinki-Weiß, dass die
„Geiz-ist-geil“-Mentalität auch auf Lebensmittel
übergesprungen sei.
Gastgeberin
Renate Gradistanac plädierte für Mindestpreise für
Grundnahrungsmittel, um die Einkommen von bäuerlichen
Betrieben zu sichern. Drohende Kürzungen von
EU-Zuschüssen und Ausgleichzulagen werde die Landwirtschaft
herb treffen. Karl-Heinz Günther, Geschäftsführer
der Kreisbauernverbände Freudenstadt und Calw, verwies darauf,
dass Baden-Württembergs Bauern ohnehin im Bundesvergleich an
der unteren Verdienstgrenze rangierten.
Doch die Runde
verfiel nicht ins allgemeine Klagen. Freudenstadts Kreisrätin
Juliane Vees (Eutingen) sah durchaus Zukunftschancen in der
Produktion von erneuerbarer Energie wie beispielsweise Biogas aus
Mais oder Sonnenblumen. „Wenn der heimische Landwirt
Energiewirt wird, entlastet dies den
Nahrungsmittelmarkt.“
Von Renate
Gradistanac lebhaft unterstützt, forderte Juliane Vees
nachhaltige Förderung, Preisstabilität und
Abnahmegarantien für kleine und mittlere bäuerliche
Betriebe mit einer Energieproduktion bis 500 Kilowatt pro Stunde.
Gradistanac: „Wir müssen für die Kleinen einstehen,
um die bäuerlichen Strukturen zu sichern.“ Und dies erst
recht, ergänzte Freudenstadts SPD-Kreisvorsitzender Gerhard
Gaiser, in einer Touristen-Region wie der Schwarzwald, deren
Kulturlandschaft ohne Landwirtschaft versteppen
würde.
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