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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Hauptmann Paul Huber und Unteroffiziere des Lazarettregimentes 75 zu Gast bei Renate Gradistanac in Berlin; mit auf dem Bild ist Sybille Thomas, Büroleiterin der Abgeordneten. Bild: SPD

Ein Nein ist ein Nein ist ein Nein

Horber Soldaten diskutierten in Berlin mit Renate Gradistanac und Rainer Arnold

Horb. Eine Fragestunde mit dem verteidigungspolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, organisierte Renate Gradistanac für Führungskräfte des in Horb stationierten Lazarettregiments 75 in Berlin.

Hauptmann Paul Huber und das Unteroffizierkorps des Lazarettregimentes 75, darunter eine Frau, absolvierten in Berlin ein viertägiges Seminar zur politischen Bildung. Dazu gehörte auch die Teilnahme an einer Plenardebatte im Deutschen Bundestag.

In der Diskussion mit Rainer Arnold interessierten vorrangig die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Der junge Soldat, das machten die Soldaten deutlich, gehe nicht primär aus ethischen Gründen in den Einsatz: „Er tut es, weil er steuerfrei mehr Geld bekommt.“

Rainer Arnold sprach von einer „Politik des Dialogs“: Deutschland als drittstärkste Wirtschaftsnation der Welt müsse ein natürliches Interesse haben, die Dinge mitzugestalten. Im Libanon etwa gelte es, das staatliche Gewaltmonopol wieder durchzusetzen.

Renate Gradistanac, die im Bundestag gegen den Libanon-Einsatz gestimmt hatte, machte in diesem Zusammenhang deutlich: „Wenn ich hier mit ,Nein' stimme, dann ist das Ausdruck einer anderen Haltung.“ Sie warb für eine breite politische Diskussion in der Gesellschaft über Themen wie den auch bei der Bevölkerung hoch umstrittenen Bundeswehr-Einsatz in Nahost.

Während des viertägigen Seminars nutzten die Soldaten die besondere Attraktivität der Bundeshauptstadt mit all ihren politischen und gesellschaftlichen Institutionen für eine effektive erlebnisorientierte Ausbildung. Die Soldaten informierten sich unter anderem im Berliner Dienstsitz des Verteidigungsministers über die aktuelle Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland.

In der Gedenkstätte „Deutscher Widerstand“ gab es eine Geschichtsstunde zum Widerstand des 20 Juli 19944. Besonders nachdenklich waren die Soldaten nach den Besuchen der Gedenkstätte Topografie des Terrors, in der über die Verbrechen im Dritten Reich informiert wird und dem Besuch des Informations- und Dokumentationszentrums über die Arbeit der Staatsicherheit als Machtinstrument der SED.

Schließlich besuchte die Gruppe im Deutschen Dom die Dauerausstellung zur historischen Entwicklung des liberalen parlamentarischen Systems in Deutschland. Auch die Abendunterhaltung war politisch - Paul Huber hatte Karten für den im Kabarett-Theater der „Wühlmäuse“ gastierenden Bruno Jonas.