Ulrich
Kasparick (zweiter von links), Parlamentarischer
Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Staatentwicklung war zu Gast bei der Tourismuskonferenz in Berlin.
Unser Bild zeigt die Gastgeberinnen Annette Faße (links) und
Renate Gradistanac sowie den Pforzheimer Liedermacher Dieter
Huthmacher. Bild: SPD
Tourismus als
kommunale Pflichtaufgabe
Renate
Gradistanac leitete den Tourismus-Workshop „Urlaub auf
Rädern“
Tourismus muss
zur kommunalen Pflichtaufgabe werden - dies war eine von mehreren
Forderungen und Empfehlungen der Tourismuswirtschaft an die Politik
bei der Konferenz „Mobil in den Urlaub - Mobil am
Urlaubsort“ in Berlin.
Renate
Gradistanac, stellvertretende tourismuspolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion, und ihre Kolleginnen und Kollegen der
Arbeitsgruppe Tourismus diskutierten mit rund 70 Vertreterinnen und
Vertretern der Tourismuswirtschaft in Deutschland.
Bei dem von
Renate Gradistanac geleiteten Workshop „Tourismus auf der
Straße/Urlaub auf Rädern“ standen politische
Forderungen neben praxisnahen Wünschen und Empfehlungen. Die
Zeiten seien vorbei, in denen es ausreichte, Herbergen zu bauen, um
die pünktlich zu Saisonbeginn anreisenden Gäste
unterzubringen. Mehrsprachigkeit der Anbieter müsse
selbstverständlich sein, auch Stadt- und Kreisverwaltungen
müssten den Aktionsradios des Gastes im Blick haben und nicht
ihre Verwaltungsgrenze.
Gradistanac
mahnt eine Änderung im Denken an: In der Kommunalverwaltung
müsse der Tourismus von der bislang freiwilligen Aufgabe zur
Pflichtaufgabe befördert werden. „Wer den Tourismus
nebenbei erledigen will, hat nicht begriffen, dass der Tourismus
die Leitökonomie der Zukunft ist. Die Tourismuswirtschaft in
Deutschland zählt mittlerweile mehr Beschäftigte als die
Automobilindustrie.“
Falsch sei es,
wenn Städte im Zentrum Verbotstafeln aufstellten, aber keine
Wegweiser zu Stellflächen für Wohnmobilen und
Reisebussen. „Anbieten anstatt verbieten“ forderten die
Verbände und verwiesen auf die großflächigen
Werbetafeln („Historische Altstadt“) entlang der
Autobahn. Die sollten freilich auch sparsam eingesetzt
werden.
Das
Resümee der Konferenz richtete sich an Veranstalter,
Verbände und Politik gleichermaßen: Der demographische
Wandel - die zunehmende Alterung der Gesellschaft - ist die
große Herausforderung auch für den Tourismus. Gerade
Tourismusregionen müssen komfortabel
(„barrierefrei“) erreichbar sein, egal, ob man per
Flugzeug, Bahn oder Auto anreist. „In dieser Hinsicht“,
sagt Renate Gradistanac, „haben wir alle miteinander noch
viel zu tun.“
|