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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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9. März 2006

„Innovationshemmnis Männerdominanz“

Renate Gradistanac' erste Rede in der neuen Legislatur

Deutschland ist schon Fußballweltmeister! Oder muss man betonen: Fuballweltmeister-in? Renate Gradistanac hat am gestrigen Donnerstag im Deutschen Bundestag gesprochen und dabei gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit und gezielte Frauenförderung eingefordert.

Anlass der Rede im Plenum war der 95. Frauentag - der erste in Deutschland mit einer Frau als Kanzlerin. Die SPD-Bundestagsabgeordnete sprach über Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt und das „Innovationshemmnis Männerdominanz“.

Diese Männerdominanz lässt sich belegen, Renate Gradistanac tat es: Nur zwei der 33 CDU-Bundestagsabgeordneten aus Baden-Württemberg sind weiblich; bei der SPD sind es zehn von 23. Keine einzige Frau sitzt im Vorstand des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, eine einzige Frau im Präsidium des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Vier von 89 Mitgliedern im Vorstand der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber sind Frauen. Es gibt keine Frauen in den Vorstandsetagen der Bundesverbände der Deutschen und der Öffentlichen Banken sowie im Vorstand der Bundesbank. Alle acht Vorsitzenden der DGB-Gewerkschaften sind Männer.

Gradistanac: „Wo Macht und Geld verteilt werden findet Gleichstellung im Schneckentempo statt. Mir gefällt der Begriff ,Innovationshemmnis Männerdominanz'. Das provoziert, werden manche sagen. Ich finde, es ist eine unerträgliche Provokation, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt immer noch 23 Prozent weniger verdienen als Männer! Diese Unterschiede sind nicht durch strukturelle Differenz zu erklären, sie sind direkte Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit! Wie lange sollen Frauen aller Einkommensstufen diese Lohndiskriminierung noch hinnehmen?“

Grundsätzlich kämpften Frauen auch im Jahr 2006 gegen Vorurteile und traditionelle Frauenbilder in den Köpfen der Männer. Aber auch viele Frauen richteten sich an einem konservativen Rollenbild aus. „Wir brauchen mehr Frauen, an denen Frauen sich orientieren können.“