21. April
2006
Besuch im
Werkhaus der BruderhausDiakonie in Horb (von links): Elke Schmidt,
Ludwig Hofmann, Renate Gradistanac, Alexander Meinlschmidt und
Praktikantin Viviana Weschenmoser. Foto: SPD
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Industrie-Aufträge, bitte!
Renate
Gradistanac besuchte in Horb das Gemeindepsychiatrische
Zentrum
Horb. Die
Sozialpsychiatrischen Hilfen im Landkreis Freudenstadt der
BruderhausDiakonie hat in wenigen Jahren in Horb ein
sozialpsychiatrisches Netz unter anderem auch mit ambulanten und
stationären Wohnangeboten geknüpft, in denen Patienten
betreut werden. Renate Gradistanac besuchte die Einrichtung.
Zu den
Sozialpsychiatrischen Hilfen (mit Stammhaus in
Seewald-Göttelfingen) gehören eine gut angenommene
Tagesstätte und ein Werkhaus. Dort finden fast 40 Frauen und
Männer Arbeit. Das Werkhaus nimmt Aufträge der heimischen
Industrie für einfache Arbeiten an. Werkstattleiter Ludwig
Hofmann wünscht sich mehr Aufträge von Horber
Firmen.
Die
BruderhausDiakonie hat im östlichen Landkreis die
Trägerschaft des Sozialpsychiatrischen Dienstes
übernommen und kooperiert mit der sozialpsychiatrischen
Hilfsorganisation „Die Treppe“ in
Freudenstadt.
Die
SPD-Bundestagsabgeordnete würdigte die aufopferungsvolle
Arbeit des Bruderhauses: „Psychisch Kranke haben fast keine
Lobby. Die BruderhausDiakonie aber leistet seriöse,
vertrauensvolle und akzeptierte Arbeit für Menschen, die in
schweren Zeiten Verbündete brauchen.“
Diese Menschen
seien auf professionelle Hilfe und erstklassige medizinische
Versorgung angewiesen. Angesichts der drohenden Kürzungen von
Landeszuschüssen warnte die Abgeordnete: „Für
psychisch Kranke darf es keine finanziellen Hilfen nach Kassenlage
geben“.
Besorgt zeigte
sich Alexander Meinlschmidt, stellvertretender Leiter der
Einrichtung, dass im beängstigenden Maße immer mehr
junge Leute psychisch so schwer erkrankten, dass sie
längerfristig professionelle Hilfe benötigen. Mit der
Zusammenarbeit mit dem Landratsamt ist er sehr zufrieden. Er
anerkannte die „sehr individuellen Entscheidungen“ des
Amtes für die besondere Situation seiner Klienten. Aber weder
Meinlschmidt noch Sozialpädagogin Elke Schmidt konnten
verhehlen, dass noch mehr Patienten aus den Heimen geholt und ihnen
ambulante Betreuung ermöglicht werden könnten, wenn
dafür geeignete Finanzierungsformen zur Verfügung
stünden, die es erlauben, die vorhandenen Mittel
bedarfsgerechter einzusetzen.
Die
Beschäftigten im Werkhaus hatten sich im Internet, auf Renate
Gradistanac' Homepage vorab informiert und einen Fragenkatalog zu
Politik und Privatleben zusammengestellt. Die Fragerunde endete mit
der herzlichen Bitte um zwei, drei gebrauchte Computer für die
Werkstatt, damit professionell gearbeitet werden kann.
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