„Arrogante Post“
Schließung der Hauptpost in Horb: Gradistanac schreibt
an Zumwinkel
Horb.
„Unverhohlene Arroganz“ wirft Renate Gradistanac der
Deutschen Post AG vor. In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden
Klaus Zumwinkel kritisiert die SPD-Bundestagsabgeordnete die
geplante Schließung der Hauptpost in Horb.
Falsch in der
Sache und unverschämt im Ton sei diese Ankündigung vom
Montag. „Erstaunt und in hohem Maße
verärgert“, schreibt Renate Gradistanac, habe sie die
Nachricht der Lokalpresse entnommen. Über Änderungen im
Filialnetz sei sie bislang von der Post informiert worden - nicht
so im Fall Horb. Und dies, obschon die Post in der
einwohnerstärksten Stadt im Kreis Freudenstadt künftig
nur noch mit einer einfachen Postagentur vertreten sein
wolle.
Den Zorn der
Abgeordneten zog die in München ansässige
Regionalpressestelle der Deutschen Post AG auf sich. Ein Sprecher
wird in der Lokalpresse vom Dienstag mit den Worten zitiert, er
halte die „politischen Bedenken“ für
„unbegründet“ - die Hauptfiliale der Post in Horb
„diene hier lediglich als ,Statussymbol'“.
Gradistanac:
„Diese Vorhaltung weise ich entschieden zurück. Eine
solch unverhohlene Arroganz der Deutschen Post AG steht symbolhaft
für deren Haltung gegenüber kommunalen
Repräsentanten und Entscheidungsträgern und entlarvt ihr
Desinteresse an einer Aufrechterhaltung eines funktionierenden
Brief- und Paketservices, gerade in ländlich strukturierten
Gebieten.“
Und weiter:
„Eine solche Arroganz registriere ich seit ich
Mandatsträgerin im Wahlkreis Calw-Freudenstadt bin.
Kaltschnäuzig und penetrant verbrämt die Deutsche Post AG
systematischen Rückzug und Leistungseinschränkung oder
-minderung (Schließung von Filialen, Abbau von
Briefkästen) als angeblich erfolgreichen Aufbau eines
privatwirtschaftlichen Dienstleistungsnetzes.“
Neu sei, dass
nun den Leuten vor Ort, die Infrastrukturpolitik im Interesse der
Bürgerinnen und Bürgern betreiben, vorgehalten werde, sie
bedienten sich einer Posteinrichtung als „Statussymbol“
namens ihrer Stadt.
„Die
Hauptpost in einer Stadt wie Horb“, schreibt Gradistanac,
„ist eine wichtige zentrale Einrichtung. Wie steht es um ein
Unternehmen, das eine solche zentrale Einrichtung
ausschließlich unter dem Kostenaspekt bewertet und Status und
Symbolwert einer Hauptpost verkennt oder, wie in diesem Fall, durch
den Pressesprecher sogar offiziell verleugnen
lässt?“
Dazu, so die
Abgeordnete in ihrem Brief, möge der Vorstandsvorsitzende
Stellung nehmen.
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