Informieren
sich im Calwer Rathaus: von links die Abgeordneten Renate
Gradistanac und Rita Schwarzelühr-Sutter, die Berliner
Büroleiterin Sybille Thomas und der SPD-Kreisvorsitzende
Richard Dipper.
Wir
müssen dran bleiben
Renate
Gradistanac und Rita Schwarzelühr-Sutter beim
Verkehrsfachgespräch im Rathaus Calw
Calw. „Wir
müssen dran bleiben und den Druck weiter aufrecht erhalten,
damit es in jedem Fall gelingt, den Calwer Tunnel in den
Fünfjahresplan ab 2011 zu bekommen.“ Bei einem Besuch
der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac mit ihrer
baden-württembergischen Fraktionskollegin und Verkehrsexpertin
Rita Schwarzelühr-Sutter im Calwer Rathaus sagte die
SPD-Abgeordnete dem Calwer Oberbürgermeister Manfred Dunst zu,
sich weiter mit aller Kraft für das Tunnelprojekt in Calw zu
engagieren. Den Optimismus des Calwer Rathaus-Chefs, noch in den
Fünfjahresplan bis zum Jahr 2010 zu kommen, mochten
Gradistanac und Schwarzelühr-Sutter aber nicht teilen. Selbst
bei optimalem Planungsverlauf sei mit einem Baubeginn nicht vor dem
Jahr 2011 zu rechnen. Zumal es bereits erste Verzögerungen
gibt.
„Ich
sehe absolut die Notwendigkeit der Stadtumfahrung“, so Rita
Schwarzelühr-Sutter, die sich bei ihrem Besuch in Calw ein
genaues Bild von der Verkehrssituation gemacht hat. Angesichts der
Knappheit der Mittel glaubt die SPD-Verkehrsexpertin als Mitglied
des Bundestagsausschusses für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung aber nicht, dass Baden-Württemberg das Calwer
Vorhaben für den nächsten Fünfjahresplan melden
wird. Denn das Land werde keine Mittel für ein Vorhaben
blockieren, das zwar im vordringlichen Bedarf des
Verkehrswegeplanes steht, „für das es bislang aber nicht
einmal eine Vorentwurfsplanung gibt“. Die Vorfinanzierung der
Planungskosten wertet die SPD-Verkehrsexpertin als löblich und
richtig, schließlich sei es wichtig, „das Thema mit
aller Energie zu besetzen“, allein durch
Überzeugungsarbeit könne aber ein Projekt nicht auf den
Weg gebracht werden. „Das ist ein gesetzliches Verfahren, da
brauchen wir vor einer endgültig positiven Entscheidung in
jedem Fall verbindliche Daten.“ Und die lägen eben
für Calw noch nicht vor.
Renate
Gradistanac sprach OB Manfred Dunst ihren ausdrücklichen Dank
für das Engagement in der Sache aus, „denn wir
müssen in der Region zusammen halten und dürfen auch bei
Schwierigkeiten nicht zurückzucken“. Es sei nicht
länger hinzunehmen, dass die Region Nordschwarzwald weiter
zurückstecke und andere Projekte vorrangig realisiert
würden, „auch wenn diese vielleicht schon
planfestgestellt sind“. Es sei richtig und wichtig, jetzt
eine große Dynamik zu entwickeln, nur so habe man die Chance,
das Projekt wenigstens in den nächsten Fünfjahresplan zu
bekommen.
Zur
vorübergehenden Reduzierung des Verkehrsaufkommens empfahlen
die beiden SPD-Bundespolitikerinnen zudem, der seit Einführung
der Lkw-Maut vermeintlich gestiegenen Belastung durch
Lastkraftwagen mit einem Nachtfahrverbot oder einer
Tonnagebeschränkung zu begegnen. „Die Landratsämter
haben es inzwischen in der Hand, erste Maßnahmen zu
ergreifen“, so Gradistanac.
Nicht nur das
Tunnelprojekt, auch die Südostumfahrung der Hesse-Stadt sowie
den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs durch
Wiederbelebung der Eisenbahnstrecke Richtung Böblingen
diskutierten die beiden SPD-Politikerinnen mit Manfred Dunst.
Erfreulich war für Gradistanac und Schwarzelühr-Sutter zu
erfahren, dass der Gemeinderat größtenteils hinter den
Plänen stehe, denn es sei wichtig, ein klares Verkehrskonzept
umzusetzen. Keinen Einfluss habe der Bund aber auf den Einsatz der
Bundesmittel für Projekte die mit GVFG-Mittel gefördert
würden. Die Verteilung der Bundesmittel liege in den
Händen des Landes. Für Gradistanac steht aber außer
Frage: „Calw ist überfällig bei
GVFG-Projekten“, das Land sei gehalten, Mittel für die
Calwer Vorhaben zu gewähren.
Begeistert
zeigte sich Schwarzelühr-Sutter von der Calwer
Öko-Siedlung, da dieses Projekt vorbildlich sei. Den Calwer OB
wies sie zudem darauf hin, dass im Zuge der Förderung der
CO2-Gebäudesanierung auch eine spezielle Förderung
für Kommunen gewährt werde.
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