Marlene
Rupprecht (zweite von links), Kuratoriumsmitglied des
Müttergenesungswerks Elly-Heuss-Knapp-Stiftung und
SPD-Bundestagsabgeordnete in Fürth, zu Gast bei Renate
Gradistanac und im Gespräch mit Fachleuten aus den Kreisen
Freudenstadt und Calw. Bild: Recklies
Kinder, Mami
geht zur Kur
Renate
Gradistanac und Marlene Rupprecht werben für einen
höheren Stellenwert der Eltern-Kind-Kuren
Mütter
müssen künftig wieder mehr Kuraufenthalte bewilligt
bekommen. Um neue gesetzliche Regelungen bekannt zu machen, hat
Renate Gradistanac die Kuratoriumsvorsitzende des
Müttergenesungswerks, Marlene Rupprecht, in den Wahlkreis
geholt.
Marlene
Rupprecht, SPD-Bundestagsabgeordnete in Fürth, diskutierte mit
Vertreterinnen und Vertretern von Krankenkassen und Diakonie aus
den Kreisen Calw und Freudenstadt über die Gründe des
auffälligen Rückgangs bei der Genehmigung von
Kuren.
Eltern-Kind-Kuren seien Pflichtleistungen der Kassen:
„Der Mensch ist nicht nur eine Summe von Organen, es gilt
auch das Wechselspiel mit der Psyche zu
berücksichtigen.“ Überlastung der Mütter
wirkten sich unmittelbar auf die Kinder aus, die Folge seien etwa
Haut- und Atemwegserkrankungen.
Weil
„Frauen in der Medizin nicht immer so versorgt werden wie
Männer“ und zudem die Definition des Begriffs
Mütter nicht immer klar sei, fordert Renate Gradistanac,
Sensibilität beim Umgang mit den Kuranträgen.
Was
Gradistanac freut: Entgegen den Bundestrends ist in den Kreisen
Calw und Freudenstadt keine signifikanten Rückgag der Kuren zu
erkennen. Dies, so das Ergebnis der Diskussion, ist der Beleg
für die gute Kooperation von Leistungsträgern und
Beratungsstellen im Nordschwarzwald.
Dieses Modell,
pflichtete Calws AOK-Geschäftsführer Claus Bannert bei,
habe sich „hervorragend bewährt“. Die AOK habe
auch die Vor- und Nachsorge im Blick. Bannert stellte klar:
„Eine Kur ist kein billiger Zusatzurlaub. Sie dient der
Gesundung und Stärkung der Mütter und Kinder.“ Oder
wie es Bernd Schlanderer, Geschäftsführer der
diakonischen Bezirksstelle im Kreis Calw formulierte: „Wir
sind kein besseres Reisebüro.“
Helga
Benz-Röder von der Calwer Diakonie registriert, dass immer
mehr Mütter sich die Eigenbeteiligung an den Kuren nicht mehr
leisten könnten. Außerdem forderte sie, Ärzte
stärker einzubinden.
Marlene
Rupprecht stimmte zu - eine bessere Schulung der Ärzte sei
notwendig, um eine „indikationsbezogene Vermittlung“ zu
erreichen. Und ganz wichtig: Wer sic die Kur nicht leisten kann,
kann einen Antrag beim Müttergenesungswerk stellen, bedingt
auch beim Sozialamt.
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