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Alt 20.05.2007, 23:04
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Gerade im Hinblick auf die jüngsten Anschläge in Afghanistan wird es meiner Meinung nach Zeit, das man sich im Bundestag einmal ernsthaft mit dem Thema "quo vadis, Bundeswehr" auseinandersetzt.

Ziel sollte dabei nicht der Abzug aus dem Einsatzland sein-sondern vielmehr eine konsequente Umsetzung der bereits vor über 15 Jahren begonnenen Umstrukturierung der Bw in eine Armee im Einsatz.

Wir (ich bin Berufssoldat) sollen in vielen Ländern einsetzbar sein. Und das sind wir meiner Meinung nach auch-wenn auch nur bedingt.

Es mangelt an vielem. Geld ist eines davon-aber nicht unbedingt das ausschlaggebende.

Vielmehr muss der Wahnsinn Bürokratie stark zurückgefahren werden-und dies nicht, indem man weitere "KLV-Battaillone" schafft, sondern indem man die Streitkräfte systematisch von unnötigem Formalismus entlastet.

Ebenso muss Schluss gemacht werden mit Friedenseinsätzen.
Die Bundesregierung muss erkennen, das Einsätze wie der in Afghanistan oder im Congo keine Einsätze sind, die eine Umsetzung der deutschen Vorschriften erfordern bzw. sinnvoll machen.

Halten wir fest: Vieles darf in den Einsatzländern nicht funktionieren, weil wir die "Friedensvorschriften" mit in die Einsatzländer nehmen.

Da werden Fahrzeuge nicht mehr bewegt, weil ihre Abgasuntersuchung abgelaufen ist-dafür werden für hunderttausende Prüfer aus Deutschland eingeflogen-in einem Land, in dem die EInwohner Altöl einfach in den Boden sickern lassen.

Da werden Wachtürme dringend benötigt-und wären auch ohne weiteres durch eigene Kräfte aufgestellt worden-aber der Auftrag hätte europaweit ausgeschrieben werden müssen-also stehen die Soldaten weiterhin ungeschützt im Regen.

Hören wir auf, die Bw wie ein Privatunternehmen zu führen-und greifen wir wieder auf die Fähigkeiten zurück, die die Bw selbst hat.

Der Einsatz im Congo hätte komplett durch die eigene Truppe vorbereitet und durchgeführt werden können-und es wäre unseren Soldaten erspart geblieben, ohne vernünftige Verpflegung in ihren Zelten im eigenen Abwasser zu sitzen, weil die spanische Firma den Auftrag nicht erledigen konnte....