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Alt 03.06.2006, 16:11
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Standard Mangelhafte Vorbereitung

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte hier als (Beruf-)Soldat einmal Stellung zur Vorbereitung des bevorstehenden Einsatz der Bundeswehr im Kongo nehmen. Ich erspare mir allerdings über eine Sinnhaftigkeit des Einsatzes und seine Erfolgsaussichten zu reden. Das haben andere zu entscheiden und zu werten.
Wie einige Schreiber hier im Forum schon geschrieben haben, ist die Stimmung in der Truppe bei denjenigen, die es betrifft, nicht sonderlich gut.
Das liegt zum einen an den zeitlichen Vorgaben wie etwa der Verlegetermin der Kräfte, der bis zum heutigen Tag noch nicht festzustehen scheint und zum anderen, allem Anschein nach, an mangelhafter und fehlender Information den Soldaten gegenüber, ob sie denn nun in diesen Einsatz gehen müssen oder nicht. Wenn wir uns zeitlich nun drei bis sechs Monate vor einer Verlegung der Soldaten nach Afrika befinden würden, wäre das zwar nach wie vor unbefriedigend, aber man könnte noch damit leben. Aber nicht drei bis vier Wochen vor einer Entsendung! Mag sein, daß mancher denkt, die Bundeswehr würde bei einem drohenden Einsatz mit gepackten Koffern, Gewehr bei Fuß, in der Kaserne sitzen und warten, daß es losgeht, aber dem ist einfach nicht so. Zumal Informationen zum Thema Kongo lediglich aus der Presse und nicht auf dem Dienstweg die Truppe zu erreichen schienen.
Und auch am Material, daß in diesem Einsatz eingesetzt werden soll, stößt sich die Truppe immer wieder:
Da werden Fahrzeuge für eine Benutzung in tropischem Klima geplant, die schon über 20 Jahre alt sind und die vermutlich nicht einmal vier Monate in Deutschland überstehen würden ohne immer wieder auszufallen.
Sollte ich einen Einsatzbefehl für den Einsatz im Kongo bekommen, dann würde ich als Soldat selbstverständlich in den Einsatz gehen, aber nicht, ohne daß ich meine Bedenken hinsichtlich der Ausrüstung und der Ausbildung der Soldaten angesprochen hätte. Nicht daß es dann später heißt, sollte etwas schiefgehen, man habe nichts davon gewußt.