
"Und sollte der Meinungsquerschnitt in
diesem Diskussionsfaden nur ansatzweise repräsentativ für
die Meinung der deutschen Bevölkerung sein, verbietet sich der
Einsatz schließlich von ganz allein. Es fühlt sich
falsch an, und gerade in wichtigen Fragen wie diesen sollten die
Regierenden dem Bauchgefühl der Regierten vertrauen (wenn sie
sonst schon machen, was sie wollen und auf die Meinung des Volkes
pfeifen), von wegen Stichwort "kollektive Intelligenz" und so. Das
ist fast wie mit dem Publikumsjoker bei Jauch."
Uhhh von kollektiver Intelligenz auszugehen ist der grundfalsche
Ansatz.
Das ist ungefähr so clever, wie Ärzte darüber
abstimmen zu lassen, was der gemeine Rechtsanwalt nach der
Bundesrechtsanwaltsgebührenordnung wohl so verdienen sollte.
Oder umgekehrt.
Der absolut überwiegende Teil der Bevölkerung
beschäftigt sich mit seinem Alltag, seiner beruflichen
Zukunft, seiner Familie und ein bischen auch mit der ihn
unmittelbar berührenden Politik. Dass zu letzterer für
die wenigsten auch der Kongo-Einsatz gehört, liegt auf der
Hand. Man darf den Leuten hier auch keinen Vorwurf machen, es kann
sich ja schließlich niemand für alles interessieren. Nur
dann muss man in so speziellen Angelegenheiten der höheren
strategischen Politik eben auch die Sachkundigen walten
lassen.
Dass die Ausrüstung unserer Truppen in finanzieller Hinsicht
verbesserungswürdig erscheint, wird niemand anzweifeln. Gerade
durch die hohe Strapazierung der bisherigen Kräfte aber wird
früher oder später jedem Finanzpolitiker egal welcher
Coleur deutlich, dass hier mehr investiert werden muss. Und
fließen dann durch die Sicherung der Ressourcen für
deutsche Unternehmen mehr Unternehmenssteuergelder in den
öffentlichen Haushalt, so fällt auch die finanzpolitische
Rechtfertigung dafür leichter.
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