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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Berliner Großkoalitionäre mit Nagolder Werkzeugmachern: Die Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac (SPD) und Jo Krummacher (CDU, Wahlkreis Stuttgart 1) empfingen Auszubildende der Gewerblichen Schule Nagold, Ausbildungszweig M3WZ; mit auf dem Bild sind Studienrätin Ingrid Krummacher und Oberstudienrat Thomas Rambacher. Bild: privat

19. Januar 2007

Großkoalitionäres Duett

Nagolder Werkzeugmacher-Azubis zu Besuch bei Renate Gradistanac (SPD) und Jo Krummacher (CDU)

Berlin/Nagold. Im großkoalitionären Duett gewährten Jo Krummacher (CDU) und Renate Gradistanac (SPD) 23 Werkzeugmacher-Azubis Einblick in den Politbetrieb. Ingrid Krummacher, Lehrerin an der Gewerblichen Schule Nagold, begleitete die Jugendlichen im dritten Lehrjahr nach Berlin.

Renate Gradistanac und Jo Krummacher aus Stuttgart kennen sich seit vielen Jahren. Ihr gemeinsames Auftreten vermittelte den Jugendlichen, dass ungeachtet gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten in Sachfragen der politische Alltag von Respekt und großer persönlicher Wertschätzung geprägt ist. Dies, so beide Politiker, sei „eine demokratische Selbstverständlichkeit“.

Jo Krummacher verglich die Große Koalition schmunzelnd mit einer Wohngemeinschaft: Nicht aus reiner Liebe habe man zusammengefunden, aber mit einer freundschaftlichen Grundeinstellung und einem leistungsfähigen Aufgabenplan könne man sehr gut und produktiv zum Wohle des Landes zusammenarbeiten. Er verwies auf die Erfolge - wirtschaftlichen Aufschwung und gut eine halbe Millionen Arbeitslose weniger als noch vor einem Jahr. „Sozial ist, was Arbeit schafft“, betonte er, „dieser Satz gilt nach wie vor“.

Renate Gradistanac setzte den Slogan „Gerechtigkeit durch Teilhabe“ dagegen: „Es läuft etwas falsch, wenn die Post AG nur den Börsenkurs im Blick hat und im Mittelzentrum Horb ihre Hauptfiliale schließt. Ich bin gegen die Teilprivatisierung der Bahn, wenn Herr Mehdorn in China investiert, aber beim Zugverkehr im ländlichen Raum spart.“ In der Bildungspolitik müssten bundesweit dieselben Standards gelten; die von der Großen Koalition beschlossene Föderalismusreform indes fördere einen „zynischen Wettbewerb“ unter den Bundesländern.

Einig waren sich beide Politiker in der Definition ihrer Arbeit: Abgeordnete seien den Menschen verpflichtet. „Das Mandat hat man als Dienst zu verstehen“, sagte der gelernte Pfarrer Jo Krummacher. Renate Gradistanac konnte dem zustimmen: „Das Schöne an der Demokratie ist die Unabhängigkeit: Es gibt Verantwortung gegenüber der Fraktion, aber es gibt bei uns keinen Fraktionszwang.“