Kururlaub war
gestern
Bericht von
der Konferenz Gesundheitswirtschaft und Tourismus
14.12.07
Länder,
Kommunen und die Tourismusbranche sind aufgerufen, Qualität,
Komfort und Barrierefreiheit in der Gesundheitswirtschaft
auszubauen, fordert die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate
Gradistanac.
Gradistanac,
stellvertretende tourismuspolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion, stellte bei einer von der SPD-Arbeitsgruppe
Tourismus einberufenen Konferenz „Gesundheitswirtschaft und
Tourismus“ die Prävention in den Mittelpunkt. „Das
Kuren kann künftig nur noch Teil der Lösung
sein.“
Vorbeugung
anstatt Nachsorge, Handeln statt Behandeln: Mit einer älter
werdenden Gesellschaft ändere sich der Gesundheitsmarkt, sagt
Renate Gradistanac. Die Deutschen lebten immer
gesundheitsbewusster. Angesichts einer verlängerten
Lebensarbeitszeit seien die Menschen angehalten, länger
geistig wie seelisch agil zu bleiben. „Fangen wir mit dem
Schulsport an und befreien wir ihn von seinem Pflichtimage.“
Bewegungsmangel verursache bundesweit jährlich Kosten von rund
18 Milliarden Euro jährlich.
Die
Gesundheitswirtschaft zählt mit einem Umsatz von rund 75
Milliarden Euro im Jahr zu den größten
Wirtschaftsbranchen in Deutschland. Insgesamt arbeiten in diesem
Bereich mittlerweile mehr als 4,5 Millionen Menschen. Bis 2020
werden für Deutschland rund eine Million zusätzliche
Arbeitsplätze prognostiziert; das künftige Marktpotenzial
liegt bei 270 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.
Doch die
Ansprüche steigen, die künftigen „jungen
Alten“ werden zahlungskräftig sein, Komfort,
Qualität und Barrierefreiheit vorausgesetzt, so die
Abgeordnete. Jenseits von Event- und Entertainment-Wellness
müsse der Gesundheitstourismus mit Wohlfühlangeboten auf
höherem Niveau verbunden, das Personal entsprechend aus- und
weitergebildet werden.
Renate
Gradistanac: „Sieben Prozent ihres Einkommens geben die
Menschen für den Erhalt ihrer Gesundheit aus, Tendenz
steigend. Warum fügen wir die ,Einzelbaustellen' nicht zu
gesundheitstouristischen Produktketten zusammen: Hotelkomfort
inklusive medizinischem Know How und gesunder Ernährung. Damit
erschließt sich die Branche einen neuen Kundenkreis und
profiliert sich mit hohen Standards gegen die wachsende Konkurrenz
in den osteuropäischen Ländern.“
|