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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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14. Dezember 2007

Deutschland auf Platz 71

Renate Gradistanac' Bilanz-Rede zum Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle

Was hat der Mann/die Frau im Schwarzwald vom Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle? Die SPD-Bundestagsabgeordnete zog in einer Rede am Freitag im Deutschen Bundestag Bilanz.

Chancengleichheit ist Gleichstellung von Mann und Frau. Unter 128 Ländern rangiert Deutschland in dieser Kategorie auf Platz sieben. Chancengleichheit ist aber auch gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit. Frauen werden in Deutschland im Vergleich zu Männern so schlecht bezahlt, dass Deutschland in dieser Kategorie nur auf Platz 71 rangiert.

„Die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen in allen Lebensbereichen haben wir immer noch nicht erreicht“, konstatierte Renate Gradistanac. Notwendig sei es, die überkommenen Rollenbildern in der Familie, am Arbeitsplatz und der Gesellschaft aufzubrechen.

Die Abgeordnete nannte eine Reihe von der SPD-Bundestagsfraktion gesetzten „gleichstellungspolitischen Wegmarken“ (Gleichstellungsgesetz, Gewaltschutzgesetz, Elterngeld mit Vätermonaten). Echte Chancengleichheit, betonte Gradistanac, sei freilich nur möglich, wenn gegen Diskriminierung konsequent vorgegangen werde, weshalb das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz zentrale Bedeutung im Kampf für Chancengleichheit habe.

Chancengleichheit fängt früh an - die SPD hat in der Kinderpolitik ein ganzes Paket auf den Weg gebracht. Das Recht auf (Aus-)Bildung setze den konsequenten Ausbau der Kinderbetreuung und den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz voraus, das Programm „Frühe Hilfen“ stärke unter anderem die Erziehungskompetenz von Eltern. „Ich bedaure sehr, dass unser Koalitionspartner sich noch immer weigert, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen.“

Chancengleichheit ist es auch, wenn die SPD-Fraktion bei der Reform der Erbschaftssteuer eine weitestgehende Gleichstellung von Lebenspartnerschaften durchsetzt. Gerade Schwule und Lesben, so Gradistanac, führten immer noch einen Kampf gegen tief verwurzelte Vorurteile.

Das Europäische Jahr der Chancengleichheit für alle habe für Gleichstellung und Vielfalt geworben. „Vielfalt ist eine Stärke Europas. Deshalb brauchen wir Chancengleichheit für alle.“ Nahtlos schließe sich zum 1. Januar 2008 das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs an.