Die zehnte
Klasse des Otto-Hahn-Gymnasiums Nagold zu Besuch bei Renate
Gradistanac in Berlin; begleitet und angeleitet wurden die
Jugendlichen von Claudia Langer und Hans-Erhard Müller.
Privatbild
1. Juli
2008
Politik
muss man wollen
Das OHG
Nagold zu Besuch bei Renate Gradistanac in Berlin
Nagold/Berlin.
Eine Lektion in praktischer Politik und eine Vorstellung davon, was
Politik darüber hinaus noch sein kann - das vermittelte Renate
Gradistanac den Schülerinnen und Schülern des OHG bei
deren Berlin-Besuch.
Die
Abschlussklasse war auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten in
der Hauptstadt und hatte dort Pflichttermine im
Reichstagsgebäude des Deutschen Bundestags, im
Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt.
Wie kommt man
in die Politik, wie, warum und wozu wird man Abgeordnete? Eines ist
gewiss: Man gerät nicht versehentlich in den Bundestag. Wer
das Mandat will, sagt Renate Gradistanac, muss darum kämpfen.
Beharrlichkeit, Behauptungswillen und Überzeugungskraft helfen
auf dem Weg, aber ohne Begeisterung für eine Sache bleibt
Politik ein Job, den man neben anderen Jobs erledigt.
„Ich war
immer schon ein politischer Mensch“, bekennt Gradistanac. Der
Gremiumsarbeit in Elternbeirat, Gemeinderat und Kreistag gingen
Engagement in der Frauenpolitik und Einsatz für ein Frauenhaus
im Kreis Calw voraus. Bei der Frauenpolitik ist Gradistanac
geblieben. „Heute kämpfe ich dafür, dass Frauen
für gleiche oder gleichwertige Arbeit genauso viel verdienen
wie Männer.“
Und warum
existiert nach so vielen Jahren Engagement noch immer so viel
Ungerechtigkeit?, wollte eine Schülerin wissen. Renate
Gradistanac: „Wenn es nach mir ginge, hätten wir schon
lange effektivere Gesetze, darunter auch ein Gleichstellungsgesetz
für die private Wirtschaft.“ Mit dem Bewusstsein wachse
jedoch auch der Widerstand, drum gelte es standhaft zu bleiben und
Mehrheiten zu suchen. „Auch deshalb habe ich für den
Bundestag kandidiert.“
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