Renate
Gradistanac stellte bei einer Diskussion im Alten- und Pflegeheim
Haus Auerhahn mit Werner Schmidt (Mitte) und dem
abp-Landesreferenten Peter Fischer-Hofmann die SPD-Positionen zur
Pflege- und Krankenversicherung vor. Bild: SPD
1.September
2005
Besser
eine gerechte Bürgerversicherung
Renate
Gradistanac diskutierte in Alpirsbach über
Gesundheitspolitik
Bürgerversicherung, weil sie gerechter ist als eine
CDU-Kopfpauschale und die Solidarität in der Gesellschaft
sichert - Renate Gradistanac führte bei einer Fachdiskussion
in Reinerzau mit Vertretern aus Gesundheits- und Pflegeberufen
einen argumentativen Wahlkampf.
Werner
Schmidt, Betreiber des Alten- und Pflegeheims Haus Auerhahn und
Landesvorstandsmitglied des Bundesverbands privater Anbieter
sozialer Dienste (bpa), hatte zu der Diskussion eingeladen. Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac übernahm den Part
ihrer Kollegin, der Gesundheitsexpertin Hilde Mattheis, die wegen
des Donau-Hochwassers in Ulm im Einsatz war.
Eine
Kopfpauschale, so Gradistanac würde zu Lasten der
Abeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen. „Es ist nicht
richtig, die Kranken- und Pflegeversicherung von den Einnahmen
abzukoppeln. Die CDU will den Arbeitgeberanteil festschreiben. Die
Folge: Beitragserhöhungen gehen voll zu Lasten der
Beschäftigten.“
Ziel der SPD
sei es, die Finanzierung der gesetzlichen und der privaten
Pflegeversicherung zu verbinden und die Pflegeversicherung zu einer
Bürgerversicherung auszubauen. „Alle Bürgerinnen
und Bürger sollen sich angemessen und gerecht an der
Finanzierung der Pflegeversicherung beteiligen.“
Leistungskürzungen im stationären Bereich seien indes
falsch Die SPD habe den richtigen Kurs eingeschlagen. „Aber
wir konnten freilich auch nicht alle Probleme
lösen.“
Die
Sozialdemokratin mahnte mehr Eigeninitiative an gemäß
der Formel: Weg vom betreuenden Staat zum ermöglichenden
Staat. „Die Sozialversicherungen darf nicht als
Vollkaskoversicherungen betrachtet werden.“
Werner Schmidt
thematisierte die Schwarzarbeit in der Pflege; vor allem in der
häuslichen Pflege würden osteuropäische Frauen als
Pflegehilfskräfte ausgebeutet. Renate Gradistanac mahnte, die
Betroffenen zu „sensibilisieren ohne sie gleich zu
kriminalisieren“. In einer von ihr in Wildberg
mitangestoßenen Initiative wurden per Rundbrief alle
Privathaushalte über Pflege-Schwarzarbeit
informiert.
Ein-Euro-Jobs
hält Renate Gradistanac in der Pflege für möglich
„und nur unter dem therapeutischen Ansatz, arbeitlose
Menschen wieder in ein geregeltes Arbeitsleben zu
integrieren“. Eine große Herausforderung für die
Gesellschaft in der Zukunft werde die hohe Zahl Demenz-Erkrankter
sein. „Wir brauchen mehr Tagespflegeplätze. Wenn
pflegende Angehörige hier alleingelassen werden, gehen sie an
der Aufgabe zugrunde.“ Dies werde viel Geld kosten.
„Mit den Ansätzen einer Kopfpauschale wird man dieser
Situation nicht gerecht.“
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