2. März
2005
Jedem
Kreis sein Frauenhaus!
Köblitz: Calw zieht künftig Kosten bei anderen
Kreisen ein
Ein sichtbares
Aufatmen ging durch die Reihe der Frauen, als Landrat Werner
Köblitz ein klares Bekenntnis zum Bestehen des Frauenhauses in
Calw abgab: „Wir sind zufrieden und froh, dass es das
Frauenhaus gibt. Ein solches Haus gehört eigentlich in jeden
Landkreis“.
Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac hatte mit
Vertreterinnen des Frauenhauses und dessen Trägervereins um
eine Aussprache mit dem Landrat über die Zukunft des
Frauenhauses gebeten, denn zum einen gäbe es „massive
Finanzsorgen“, zum anderen brauche das Frauenhaus
Perspektiven.
Landesweit
wird zurzeit über die Finanzierung der Frauenhäuser
diskutiert. Die öffentliche Hand, in den meisten Fällen
die Landkreise, zahlen eine Art Tagessatz für jeden Tag, den
eine Frau im Frauenhaus verbringen muss oder unterstützen die
Häuser pauschal mit festen Zuschüssen.
Die
Mitarbeiterinnen des Frauenhauses im Kreis Calw mussten sich seit
Jahresbeginn selbst um Kostenerstattung kümmern, wenn Frauen
aus anderen Landkreisen in Calw aufgenommen wurden. Der Landkreis
Calw will zur bewährten Praxis zurückkehren und
künftig die Kosten der Verweildauer beim jeweiligen
Landratsamt einfordern. Landesweit haben sich leider nicht alle
Kreise der Regelung der gegenseitigen Kostenerstattung
angeschlossen.
Auf Empfehlung
der Kommunalen Spitzenverbände von Kreis- und Städtetagen
soll der Tagessatz soll landesweit vereinheitlicht werden. Dieser
Einheitssatz liegt deutlich unter dem des Calwer Frauenhauses von
45 Euro. „Dieser Tagessatz“, so versicherte Renate
Gradistanac, „deckt gerade mal die Kosten und den notwendigen
Personalbedarf. Ich sehe hier keinen Spielraum für weitere
Einsparungen.“ Landrat Köblitz versprach „einen
fairen Tagessatz zu erstatten“.
Bildunterschrift: Perspektiven für das Frauenhaus in
Calw. SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac (Bildmitte) im
Gespräch mit Rechtsanwältin Margit Kömpf und Calws
Landrat Werner Köblitz. |