Renate
Gradistanac' frauenpolitische Runde mit Männerbeteiligung -
Stadt- und Kreisrat Daniel Steinrode saß mit am Tisch. Bild:
SPD
2.
September2005
„Frauenpolitik - nur mit uns“
Renate
Gradistanac lud zum frauenpolitischen Gespräch nach
Nagold
Frauenemanzipatorische Ansprüche international geltend zu
machen - für die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac
eine Selbstverständlichkeit: „Moderne Frauenpolitik gibt
es nur mit uns.“
Bei einem
frauenpolitischen Gespräch in Nagold mit Vertreterinnen von
Vereinen, Verbänden und Organisationen sowie an Frauenpolitik
allgemein Interessierten ging es unter anderem um die Themen
Familie und Beruf, Zwangsverheiratung und Gewalt gegen
Frauen.
Die Bilanz von
Rot/Grün in der Frauenpolitik sei beachtlich, sagte Renate
Gradistanac und verwies auf das Gewaltschutzgesetz. Aktuell seien
Eckpunkte für ein eigenes Gesetz zum Schutz von
Stalking-Opfern erarbeitet worden. „Beim Schutz vor Gewalt
gegen Frauen haben wir viel erreicht, aber wir geben uns damit
nicht zufrieden.“ Frauen-, Drogen- und Waffenhandel
müssten international bekämpft werden.
Junge
Türkinnen sähen sich der Gefahr von Zwangsverheiratung
und Ehrenmorden ausgesetzt und hofften auf Unterstützung.
Politisch wie gesellschaftspolitisch sei es das falsche Signal,
wenn die CDU der Türkei eine „privilegierte
Partnerschaft“ anbieten wolle. „Das Ziel muss sein
sein, die Gesellschaften zusammen zu führen.“
Dies gelte vor
allem auch im Inland: Dass Angela Merkel und Bundespräsident
Horst Köhler sich von der Annäherung der
Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland verabschiedet
hätten, sei nicht zu akzeptieren. „Das ist ein in der
Verfassung formuliertes Ziel. Der Prozess des Zusammenwachsens muss
fortgesetzt werden.“
Familienpolitisch sieht Renate Gradistanac Deutschland vor
großen Herausforderungen. Es gelte, die Bedingungen für
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu verbessern. Die
SPD baue Qualität und Quantität der Tagesbetreuung aus,
wie es bei der Tagesbetreuung für unter Dreijährige
bereits geschehen sei. „Der Ausbau hin zum Rechtsanspruch ab
dem zweiten Lebensjahr hat Priorität. Wir wollen das bis 2010
erreichen. Und wir wollen mit den Ländern und Kommunen
schrittweise die Gebührenfreiheit von Kitas
umsetzen.“
Die SPD sorge
dafür, dass Familien mit mehr Kinderbetreuungsplätzen,
mehr Ganztagsschulen und einem Elterngeld nach skandinavischem
Vorbild Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren
könnten. Das Ganztagsschulprogramm werde Schritt für
Schritt weitergeführt. SPD-Kreisrat Daniel Steinrode
ergänzte: „In Nagold muss nun schnell das Mensa-Projekt
vorangebracht werden.“
Die
Vertreterinnen des Frauenhauses dankten der Abgeordneten für
die zum 1.Oktober 2005 bundesweit geregelte Kostenerstattung
für Frauenhäuser („Das erleichtert unsere Arbeit
sehr“).
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