4. Januar
2005
Auf
Kosten der Kinderreichen
Familienferienstätte Monbachtal will investieren, das
Land aber spart
Das Freizeit-
und Bibelheim Monbachtal bei Bad Liebenzell will und muss in seine
zwölf Ferienhäuschen investieren, das Land aber versagt
seine Unterstützung. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate
Gradistanac kritisiert dies, zumal der Bund seinen Anteil bezahlen
würde.
Das Ferien-
und Bibelheim Monbachtal, eine Einrichtung des Gesamtwerks der
Liebenzeller Mission, hat eine neue Leitung bekommen und muss rund
1,3 Millionen Euro in seine Ferienhäuser investieren. Die
Anlage mit einem christlichen Programm ist in den Ferienwochen gut
ausgelastet, rund 30.000 Übernachtungen werden im Jahr
gezählt. Das Heim wird gern von kinderreichen Familien
aufgesucht, berichtete Verwaltungsdirektor Hansgerd Gengenbach der
SPD-Abgeordneten Renate Gradistanac, die mit Bürgermeister
Volker Bäuerle bereits zum zweiten Mal Gast in der
Ferienanlage war.
Auch die
Abgeordnete schätzt den präventiven Wert von
öffentlich geförderten Familien-Erholungsstätten,
gleichfalls die Bundesregierung. Doch wenn das Land sich
verweigert, wird es nichts werden mit der Investition in Bad
Liebenzell. Bund Land und die jeweilige Einrichtung trugen bislang
je ein Drittel der Investitionskosten. Ohne den Landesanteil kann
auch der Bundesanteil nicht gewährt werden. 2005 will das Land
beim Posten Familienerholung nicht nur den Individualzuschuss
für Familien streichen, sondern auch den Investitionszuschuss
zur Sanierung von gemeinnützigen
Familienerholungsstätten.
Renate
Gradistanac hat kein Verständnis für die vom Kabinett in
Stuttgart beschlossene komplette Streichung der Zuschüsse in
Höhe von 330.000 Euro: „Das ist unverständlich,
weil die CDU auch in Baden-Württemberg immer wieder auf ihre
angebliche Familienfreundlichkeit verweist. Der Rückzug aus
der Familienförderung ist das falsche Signal für andere
Bundesländer.“
Im
Gespräch mit der Abgeordneten, mit Bürgermeister
Bäuerle sowie mit Hansgerd Gengenbach, Doris Walz, Bernd
Kritzler und Achim Pfeiffer vom Freizeit- und Bibelheim wurde nach
Lösungsmöglichkeiten gesucht. Chancen, an Zuschussgelder
vom Land zu gelangen, könnten sich ergeben, wenn das Bibel-
und Freizeitheim Angebote mit Modellcharakter auflegt, meinte
Renate Gradistanac, die ebenso wie Bürgermeister Volker
Bäuerle ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Hilfe
betonte.
Bildunterschrift:
Auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten (von links):
Volker Bäuerle, Doris Walz, Hansgerd Gengenbach, Renate
Gradistanac, Achim Pfeiffer und Bernd Kritzler.
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